Weg mit Salz und Zitrone, hier kommt ein neues Gewürz für die nächsten Shots: Sal de Gusano - Wurmsalz aus Mexiko, traditionell serviert zu Mezcal mit einer Orange.
Wurmsalz klingt für viele erst mal ziemlich abschreckend. Aber Sal de Gusano schmeckt tatsächlich gut. Es wird aus getrockneten und gemahlenen Agavenwürmern hergestellt und hat einen rauchig-würzigen Geschmack.
Der salzige, erdige Geschmack der Würmer passt perfekt zu Mezcal und unterstreicht das Aroma und die rauchigen Noten des Agavenschnapses perfekt.
Lange konnte man Sal de Gusano nur in Mexiko bekommen, aber mittlerweile haben immer mehr Onlineshops das aromatische Wurmsalz im Sortiment.
Wenn du also Mezcal auf die richtige Weise trinken möchtest, dürfen das rötliche Salz und eine Orangenscheibe auf keinen Fall fehlen.
Was ist Sal de Gusano?
Sal de Gusano bedeutet wörtlich übersetzt Salz aus Würmern. Es wird aus getrockneten Chilis, Meersalz und getrockneten und gemahlenen “Würmern” hergestellt.
Würmern in Anführungszeichen, da ironischerweise der Gusano, der zur Herstellung des Salzes verwendet wird, kein Wurm, sondern eigentlich eine Mottenlarve. Umgangssprachlich sagt man zu diesen Larven in Mexiko aber Maguey-Würmer, und deshalb eben Wurm.
Der Maguey-Wurm lebt im Inneren der Agavenpflanzen und ernährt sich von dem süßen Agavennektar. Vielleicht kennst du diesen Wurm sogar von Tequila oder Mezcalflaschen als Marketing-Gag. -Es ist übrigens genau das - Marketing. Absolut kein Zeichen von Qualität, eher das Gegenteil.
Die Larven sind überall auf den Agavenpflanzen zu finden. Die Bauern brauchen sie nur zu pflücken, zu trocknen zu Wurmsalz zu verarbeiten.
Da sie sich ausschließlich von Agavennektar ernährt, hat die Larve auch selbst einen Agaven-ähnlichen Geschmack, der auch hervorragend z.B. zu einer Mezcal Margarita passt.
So schmeckt Wurmsalz
Der Geschmack von Wurmsalz ist schwer zu vergleichen und ist ganz anders als unser Salz. Es ist würzig, erdig und natürlich auch salzig. Eine regelrechte Umami-Geschmacksbombe.
Zusätzlich kann der Geschmack je nach Hersteller und den für die Herstellung des Salzes verwendeten Zutaten variieren. Diese können zum Beispiel verschiedene Paprika verwenden, die Larven anders rösten oder ein spezielles Basis-Salz verwenden.
Insekten zu essen ist außerdem gar nicht so außergewöhnlich. In Lateinamerika und Asien ist das relativ gängig und zusätzlich eine umweltfreundliche Alternative zu Fleisch. Bei uns ist der Gedanke, Insekten zu essen, allerdings noch eher eklig für die meisten, oder zumindest irritierend.
So wird Wurmsalz hergestellt
Die Maguey-Würmer werden von Agavenbauern geerntet und anschließend in der Sonne oder in Öfen getrocknet, bevor sie zur Weiterverarbeitung bereit sind.
Sobald sie getrocknet sind, werden sie mit Chili und Meersalz gemischt. Der Chili-Part ist in der Regel eine gemahlene Mischung aus verschiedenen scharfen Pepperonis. Zusätzlich können andere Zutaten wie Limettensaft oder Essig hinzugefügt werden.
Die gemahlenen Larven und Chili werden in einem Verhältnis von etwa 3:1 gemischt. Das heißt, drei Esslöffel Larven auf einen Esslöffel Chilimix. Das Ganze wird dann mit einem Mörser und Stößel oder einer Gewürzmühle zu einem feinen Pulver gemahlen.
Bevor das Wurmsalz fertig ist, muss es ein zweites Mal für etwa zwei bis drei Wochen trocknen.
Man kann Wurmsalz auch zuhause selbst herstellen, aber der Aufwand, die Zutaten zu besorgen und zu verarbeiten, ist ziemlich groß gemessen daran, dass das Ergebnis dann unter Umständen mit dem Original nicht mithalten kann.
Wie man Sal de Gusano mit Mezcal serviert
Das Konzept ähnelt auf den ersten Blick dem der gängigen Tequila-Rituale: Ein Glas Mezcal zusammen mit einer Orangenscheibe und Wurmsalz an der Seite. Aber der Gedanke dahinter ist ein ganz anderer.
Bei Tequila soll die Kombination aus Zitrusfrüchten und Salz den scharfen Alkohol abmildern, so dass er leichter zu trinken ist.
Das Wurmsalz und die Orange ergänzen hingegen den rauchigen Geschmack von Mezcal und verstärken seine Aromen. Dazu bekommt man geviertelte Orangenscheiben bestreut mit Sal de Gusano. Zusätzlich wird noch eine extra Portion Salz serviert.
Jetzt trinkt man einen Schluck Mezcal und isst dann ein Stück Orange mit Salz, dann wieder einen Schluck Mezcal usw. Teilweise werden auch andere Früchte anstelle oder zusätzlich zu Orangen serviert. Wundern dich also nicht, wenn du auch Grapefruit, Ananas oder Äpfel bekommst.
Was man sonst noch mit Wurmsalz machen kann
Wurmsalz ist nicht nur eine fantastische Zutat für Mezcal und andere mexikanische Cocktails, sondern kann auch zum Kochen benutzt werden. Eine kleine Prise reicht aus, um eine Salsa, Guacamole, Ceviche oder sogar das gute alte Rührei aufzupeppen.