Einem Profi-Barkeeper beim Rühren von Cocktails mit einem Barlöffel zuzusehen, kann richtig beeindruckend sein. Bei genauerem Hinschauen, stellt man dann auch schnell fest, dass nicht alle Barlöffel gleich sind. Tatsächlich gibt es drei verschiedene gängige Typen.
Und obwohl man Drinks auch mit einem anderen Löffel umrühren könnte, macht ein Barlöffel das Mixen leichter. Warum? Das erfährst du hier.
Was ist ein Barlöffel?
Ein Barlöffel ist für Barkeeper ein unverzichtbares Tool zum Rühren von Cocktails und für das Abmessen von kleinen Mengen.
Professionelle Barlöffel, auch Cocktaillöffel genannt, gibt es in verschiedenen Längen und Designs. Auch die Löffel-Enden variieren. Einige sind ergonomisch, andere helfen beim Zerkleinern von Eis, beim Muddeln oder beim Garnieren.
Warum ist der Stiehl gedreht?
Der gedrehte Griff eines Barlöffels hilft bei zwei Dingen: beim Umrühren und beim Schichten von Flüssigkeiten auf bereits gemischtes Getränke (z. B. beim Hinzufügen von Soda zu einem Ramos Gin Fizz).
Beim Umrühren sollte der konkave Teil immer nach innen zeigen. Auf diese Weise gleitet der Löffel sanft an den Wänden des Mixing-Glases entlang. Die gedrehte Form des Stiels unterstützt das zusätzlich durch eine automatische Schraubbewegung, die dem kreisförmigen Rühren entgegenwirkt.
Der gedrehte Griff ist auch praktisch beim Zutaten in ein Mixgetränk gießen. Man kann z.B. einfach Sodawasser direkt auf den Spiralgriff gießen, während sich das Ende des Löffels in Ihrem Cocktail befindet und eine laminare Strömung ermöglicht.
Das bedeutet, dass die Flüssigkeit am gedrehten Stiel haften bleibt und um ihn herum wandert. -Kein Spritzen, keine verschwendeten Zutaten und ein sauberes Einschenken.
Die verschiedenen Barlöffel
Ursprünglich gab es nur zwei verschiedene Arten von Barlöffeln. Beide stammen aus Europa, einer aus Deutschland, der andere aus Frankreich.
Die deutsche Version hatte eine kleine Gabel am Ende des Löffels und wurde traditionell als Löffel zum Essen von Desserts verwendet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Besteck zu dem Cocktaillöffel, den man heute als amerikanischen Barlöffel kennt.
Der französische Löffel hatte eine Metallscheibe am Ende, die dazu gedacht war, Zucker zu zerkleinern, der sich nicht schnell genug aufgelöst hat. Die Metallscheibe ist heute das charakteristische Merkmal des sog. europäischen Barlöffels.
Der beliebteste ist aber ein dritter, neuerer Typ: der japanische Barlöffel. Für einen besseren Überblick ist hier ein kurzer Leitfaden für alle drei Arten von Barlöffeln.
Amerikanischer Barlöffel
Maße: 1 bsp entspricht 5ml
Design des Löffelendes: Kleine rote Kappe
Der amerikanische Barlöffel hat ein einfaches Design. Er fasst 1/6 Flüssigunze oder 5ml. Er hat einen gedrehten Griff und typischerweise eine rote Plastikkappe am Ende des Löffels.
Heute wird dieser Löffeltyp nur noch selten verwendet. Die europäische und vor allem die japanische Version sind deutlich beliebter.
Europäischer Barlöffel
Maßeinheit: 1 bsp entspricht 2,5ml
Design des Löffelendes: Metallscheibe
Ausgestattet mit einem spiralförmigen Griff und einer Metallscheibe am Ende eignet sich der europäische Barlöffel hervorragend zum Zerkleinern von Eis, zum Muddeln von Zuckerwürfeln und zum Schichten von Flüssigkeiten.
Der Löffel selbst fasst nur 2,5 ml oder 1/12 Flüssigunze. Das ist die Hälfte der Menge der amerikanischen Version.
Japanischer Barlöffel
Messung: 1 bsp entspricht 2.5ml
Design des Löffelendes: tropfenförmig
Der japanische Barlöffel ist die gängigste und eleganteste. Das beschwerte und tropfenförmige Ende des Löffels macht ihn besonders ergonomisch. Daher ist er auch perfekt zum Umrühren geeignet.
Er hat ebenfalls einen gedrehten Griff, aber ein schlankeres und eleganteres Design. Genau wie der europäische Löffel fasst er 2,5 ml Flüssigkeit oder 1/12 oz.
Optimale Länge
Die meisten standardmäßig erhältlichen Barlöffel sind irgendwo zwischen 25 und 30 cm lang. Ich persönlich bevorzuge die Länge von 30cm. Das ist lang genug, um Cocktails bequem anrühren zu können, ohne ständig an den Rand Ihres Rührglases zu stoßen.
Kaufe keinen Löffel, der weniger als 25 cm lang ist, es sei denn, es gibt einen speziellen Verwendungszweck.
Solltest du einen viel längeren Löffel benötigen, gibt es auch Versionen mit einer Länge von 45cm. Aber wie bei den kürzeren Löffeln sollte hier ein spezieller Verwendungszweck vorhanden sein, da die Länge das Rühren ziemlich erschwert.
Wofür kann man einen Barlöffel verwenden?
Ein Barlöffel kann Ihnen in vielen Situationen hilfreich sein. Je nach Ausführung können Sie ihn verwenden:
Umrühren von Cocktails: Das Umrühren ist nach wie vor der häufigste Verwendungszweck eines Barlöffels. Und die meisten erhältlichen Modelle erfüllen diese Aufgabe perfekt.
Schichten von Flüssigkeiten: Der gedrehte Griff hilft beim sanften Eingießen von Flüssigkeiten, um einen Schichteffekt zu erzielen.
Abmessen: Nicht der allerhäufigste Anwendungsfall, aber für manchen Rezepten werden kleine Flüssigkeitsmengen verlangt. Ein Barlöffel, der entweder 2,5 ml oder 5 ml fasst, kann beim Abmessen der Zutaten dann sehr hilfreich sein. In manchen Rezepten werden Zutaten direkt in bsp (Barlöffel) angegeben.
Muddeln: Mit der Metallscheibe eines europäischen Barlöffels können Zutaten wie Beeren oder Zuckerwürfel gemuddelt werden.
Garnieren: Mit einem Barlöffel mit gabelförmigem Ende, können Garnierungen wie Früchte leicht aufgenommen werden, ohne diese direkt anzufassen.
Wie benutzt man einen Barlöffel richtig?
Wie man einen Barlöffel verwendet, liegt eigentlich auf der Hand - sollte man meinen. Aber wer schon einmal versucht hat, einen Cocktail mit einem Barlöffel anzurühren, weiß, dass dazu schon ein bisschen Technik gehört. Das Gleiche gilt für das Schichten von Getränken.
Damit du und dein Barlöffel möglichst professionell aussehen, findest du hier eine Anleitung:
Gerührte Drinks
Sobald man die Technik beherrscht, ist es ein Kinderspiel. Am Anfang gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten:
Gieße alle Cocktailzutaten in ein Mixing Glas und fülle es mit reichlich Eis. Schiebe dann den Barlöffel in das Glas, entlang der Innenwand des Glases - Der Löffel soll das Glas berühren. Denke auch daran, dass die konkave Seite des Löffels nach innen zeigen sollte.
Halte den Löffel mit nur zwei Fingern -normalerweise Mittel- und Zeigefinger, Mittel- und Ringfinger funktionieren aber auch, wenn sich das für dich gewohnter anfühlt.
Bewege nun den Löffel im Kreis am Glasrand entlang, wobei der konkave Teil weiterhin nach innen zeigt. Die Bewegung sollte idealerweise fließend sein und nur aus dem Handgelenk kommen. In der Regel rührt man ca. 30 bis 40 Mal.
Wende keine Kraft an und bewege den Arm nicht zu viel mit. -Das ist einer der einfachsten Weg, um einen Amateur von einem Profi zu unterscheiden.
Lass dich nicht entmutigen, wenn es am Anfang noch nicht direkt perfekt klappt. Ein bisschen Übung braucht man schon, aber dann klappt die Sache ganz schnell.
Sobald das Getränk durch das Rühren heruntergekühlt ist, nimmt man den Löffel aus dem Cocktail und seiht ihn einem Hawthorne-Sieb in ein Cocktailglas ab.
Flüssigkeiten schichten
Das Schichten von Flüssigkeiten ist eine weitere wichtige Aufgabe eines Barkeepings, den es zu beherrschen gilt. Und perfekt geschichtete Cocktails oder Shots machen auf jeden Fall immer Eindruck.
Die Standardmethode, um eine Flüssigkeit über eine andere zu schichten, ist es die Flüssigkeit vorsichtig über die Rückseite eines Barlöffels zu gießen.
Shots wie der B-52 eignen sich perfekt zum Üben, da die Zutaten eine sehr unterschiedliche Dichte haben. Das macht es einfacher, schön getrennte Schichten zu erhalten.
Eine andere Möglichkeit ist, die Metallscheibe eines europäischen Barlöffels zu verwenden. Halte die Metallscheibe einfach über dein Getränk und gieße die zu schichtende Flüssigkeit direkt auf den gedrehten Teil des Löffels. -Idealerweise in der Mitte des Löffelstiels.
Die Flüssigkeit fließt gleichmäßig am Stiel entlang und verteilt sich gleichmäßig, sobald sie auf die Metallscheibe trifft.
Auch das braucht etwas Übung, um die Schichten perfekt hinzubekommen. Aber auch hier sollte nach ein paar Versuchen schon ein sehr ansehnliches Ergebnis herauskommen.
Aus welchem Material bestehen Barlöffel?
Die meisten auf dem Markt erhältlichen Barlöffel sind aus rostfreiem Edelstahl. Edelstahl ist erschwinglich, sehr haltbar und spülmaschinenfest.
Letzteres gilt aber nur dann, wenn man sich für einen stahlfarbenen Löffel entscheidet. Wer gold- oder kupferfarbene Löffel bevorzugt, sollte diese mit der Hand waschen. Sonst löst sich die Farbe schnell ab und das Material wird fleckig.
Wer nach etwas Besonderem sucht, es gibt auch Barlöffel aus massivem Kupfer. Aber wie bei anderen Bar-Tools aus echtem Kupfer sind diese teurer als die Varianten aus Edelstahl.
Wie viel kostet ein Barlöffel?
Barlöffel sind preiswert und schon ab weniger als 5€ erhältlich. Ich empfehle aber, in etwas Hochwertigeres zu investieren, was dann etwa 10 bis 15€ kosten sollte.