Spirituosen wie Rum, Wodka, Gin und Whiskey sind unverzichtbare Zutaten für Cocktails und finden sich in jeder gut ausgestatteten Homebar. Doch bei den Likören ist die Auswahl oft begrenzt.
Kaffeelikör und ein Amaro, klar. Vielleicht auch etwas Fruchtiges. Aber es gibt noch viel mehr gute Liköre, und Frangelico ist einer der besten. Hier findest du alles, was du über Frangelico, den brillianten italienischen Haselnusslikör, wissen musst.
Was ist Frangelico?
Frangelico ist ein italienischer Likör, aromatisiert mit Haselnüssen. In den europäischen Skigebieten ist er schon seit Jahrzehnten ein beliebter Après-Ski-Shot und ein gelungener Abschluss für einen langen Tag auf der Liste. Mittlerweile findet man ihn aber überall auf der Welt, in fast jeder gut sortierten professionellen Cocktailbar.
Der Grund dafür ist einfach: Frangelico hat einen ausgeprägten, einzigartigen und intensiv nussigen Geschmack. Es ist schwer, ein vergleichbares Produkt zu finden, das als adäquater Ersatz funktionieren könnte.
Das Flaschendesign des Frangelico Likörs ist dabei ebenso einzigartig wie der Geschmack. Sie ähnelt einer Mönchskutte und hat sogar ein Seil um die Taille gebunden.
Die Marke wurde 1978 gegründet, das Rezept ist aber wahrscheinlich sehr viel älter. Die ursprüngliche Version des Likörs soll im 17. Jahrhundert von Mönchen im italienischen Piemont erfunden worden sein. Angeblich wurde er sogar nach einem Einsiedlermönch namens Fra' Angelico benannt, der damals in der Region lebte.
Die Fakten
- Produziert von: Gruppo Campari
- Herkunft: Piemont, Italien
- Hergestellt seit: 1978
- Alkoholgehalt: 20% (40 Proof)
- Preis: 15€
- Geschmack: Süß, geröstete Haselnüsse, Schokolade und Vanille
- Am besten serviert: Als Shot, mit einer ganzen Haselnuss
Wie schmeckt der Nusslikör?
Frangelico ist einer der Liköre mit dem intensivsten Haselnussaroma überhaupt, wahrscheinlich führt er diese List sogar deutlich an. Zumindest ist uns bis heute nichts Vergleichbares begegnet.
Es ist herrlich süß, aber nicht klebrig und reich an Haselnussaroma und Noten von Vanille, Kaffee und Kakao. Durch einen Alkoholgehalt von 20% kommt auch eine sehr leichte, aber angenehme alkoholische Schärfe durch, wenn man den Likör pur trinkt.
Der süße, nussige Geschmack macht ihn zu einer perfekten Ergänzung für Wintergetränke wie heiße Schokolade, heiße Milch oder Cappuccino mit Schuss, aber auch für Herbst- und Weihnachtscocktails.
Wie trinkt man Frangelico am besten?
Die gängigste Variante ist, ihn pur als Shot zu trinken - entweder aus dem Kühlschrank oder bei Zimmertemperatur. Beides funktioniert in diesem Fall gut. Ich persönlich bevorzuge jedoch gekühlt mit einer ganzen Haselnuss.
Aber Frangelico ist ziemlich vielseitig. Wie bereits erwähnt, eignet er sich hervorragend für Heißgetränke wie heiße Schokolade oder Kaffee und eben auch für Cocktails.
Er passt genauso gut zu cremigen und schokoladigen Zutaten wie zu einem Sour. Vor allem vollmundige Spirituosen wie Whiskey oder Brandy passen hervorragend zu dem nussigen, süßen Likör.
Wie ersetzen?
Ich sags direkt vorneweg: Einen Likör zu finden, der sich als Ersatz für Frangelico eignet, ist eine Herausforderung, für die es eigentlich keine zufriedenstellende Lösung gibt. Es gibt andere Liköre mit Haselnussgeschmack von renommierten Marken wie DeKuyper oder Bartenura, aber sie sind nicht annähernd so gut, und ich kann sie daher nicht empfehlen.
Toschi Nocello, ein anderer italienischer Likör aus Walnüssen und Haselnüssen, ist eine ganz gute Alternative. Er kommt dem Frangelico einigermaßen nahe, wenn man ihn in Cocktails mischt.
Es kursiert auch der Vorschlag, Amaretto als Ersatz für Frangelico zu verwenden. Leider muss ich aber sagen, dass das nun wirklich nicht gerade gut funktioniert. Warum? Hier kommt die Erklärung:
Amaretto vs. Frangelico
Manche verwechseln die beiden Liköre, vermutlich weil beide vermeintlich aus Nüssen hergestellt werden. -Das eine aus Haselnüssen, das andere aus Mandeln.
Allerdings, zum einen und ohne zu pingelig sein zu wollen, sind Mandeln Früchte, keine Nüsse und zum anderen bekommt Amaretto seinen mandeligen Geschmack von Steinfrüchten wie Pfirsichen und gar nicht von Mandeln.
Frangelico bietet eine intensive und breite Palette an warmen Noten von Haselnüssen, Kakao, Vanille und Kaffee. Der Geschmack von Amaretto ist dagegen eher eindimensional. Er ist ebenfalls süß, erinnert aber mehr an Marzipan. Beide Liköre sind wirklich lecker, aber eben auf sehr unterschiedliche Weise.
Wie wird Frangelico hergestellt?
Das Herstellungsverfahren ist vergleichbar mit dem anderer Liköre. Zerkleinerte und geröstete Haselnüsse aus dem Piemont bilden die Grundlage und werden in einer Lösung aus Alkohol und Wasser eingeweicht.
Die resultierende Maische wird destilliert und anschließend mit Extrakten aus Kakao, geröstetem Kaffee, Vanille usw. aromatisiert. Natürlich ist die Rezeptur ein gut gehütetes Geheimnis.
Um schließlich den gewünschten Alkoholgehalt zu erreichen, wird das Destillat mit Wasser verschnitten und nochmals gesüßt. Vor der Abfüllung muss der Likör sechs bis acht Wochen ruhen, damit sich alle Aromen entwickeln können. Erst dann entsteht der charakteristische Haselnussgeschmack von Frangelico.
Fazit
Frangelico ist ein richtig guter Likör, hergestellt aus feinsten italienischen Haselnüssen. Er mag nicht der berühmteste Likör sein, aber sicherlich einer der besten, die wir bisher probiert haben.
Wenn du noch keine Gelegenheit hattest, Frangelico zu probieren, empfehle ich einen Shot beim nächsten Besuch deiner Lieblings-Cocktailbar. Und wenn du auf der Suche nach dem perfekten Cocktail mit Haselnusslikör bist, empfehle ich den Hazelnut Sour.
