Midori ist ein hellgrüner Likör mit Melonengeschmack, benannt nach dem japanischen Wort für Grün - Midori. Er wird auf Basis einer neutralen Spirituose mit Yubari- und mit Moschusmelone unter Beimischen von Brandy hergestellt.
Dieser süße, fruchtige Likör aus Japan kam erstmals 1964 unter dem Namen Hermes Melon Liqueur auf den Markt, wurde aber 1978 in "Midori" umbenannt. Midori Melon ist vor allem als Zutat für leuchtend grüne Cocktails wie den Japanese Slipper oder Midori Sour bekannt und war ein Star in der 80er-Jahre Cocktailszene.
Was genau ist Midori Melon?
Midori ist ein Melonenlikör mit einem Alkoholgehalt zwischen 20% und 21%, der von Suntory produziert wird. Er wird mit zwei japanischen Melonenarten aromatisiert: Moschusmelone und Yubari-Frucht.
Midori bedeutet auf Japanisch grün, und der Name macht bei der künstlich leuchtend grünen Farbe auch viel Sinn. Die Farbe ist auch direkt eines der Hauptmerkmal und gibt dem Likör einen großen Wiedererkennungswert - pur im Regal, aber auch in Cocktails.
Der Vorgänger von Midori war Hermes Melon Liqueur, der 1964 von Suntory auf den Markt gebracht wurde. Um den Melonenlikör vor allem in den USA besser zu vermarkten, wurde er 14 Jahre später in Midori umbenannt.
Aufgrund seiner künstlichen Färbung und seines süßen Geschmacks verlor der Likör gegen Ende der 80er/ Anfang der 90er an Popularität. Aktuell feiert er aber ein kleines Comeback und richtig eingesetzt, kann man mit Midori Melon richtig gute Drinks zaubern.
Wie schmeckt Midori?
Der Geschmack von Midori ist süß mit einem deutlichen, aber nicht zu intensiven Melonenaroma kombiniert mit einem Hauch Minze. Die Meloneart kann man allerdings nicht wirklich herausschmecken. Am besten lässt sich das Aroma von Midori Melon als eine Mischung aus Honigmelone und Zuckermelone beschreiben.
Generell ist der Likör sehr süß und das muss in Cocktails unbedingt ausgeglichen werden - mit hochprozentigem oder mit sauren Komponenten, oder idealerweise mit einer Kombination aus beiden. Pur trinken ist nicht empfehlenswert.
Aus was wird der Melonenlikör gemacht?
Wie schon erwähnt, besteht Midori aus zwei verschiedenen Melonenarten, der Yubari- und der Moschusmelone. Beide Früchte sind der Cantaloupe optisch und auch geschmacklich ähnlich, werden aber nur in Japan angebaut. Eine im Norden und eine im Süden des Landes. Hier finden Sie die vollständige Liste der Zutaten für Midori-Melonenlikör:
- Moschusmelone: Moschusmelonen stammen aus den Provinzen Shizuoka und Aichi südlich von Tokio und sind berühmt für die Erzeugung hochwertiger Melonen.
- Yubari: Die Yubari-Melone stammt aus der Stadt Yubari im nördlichen Teil der Insel. Der Boden dort enthält viel vulkanische Asche, die einen hohen Nährwert hat. Einige dieser Melonen werden für bis zu 200 Dollar pro Stück verkauft. Gar nicht so schlecht für eine einzelne Frucht. Die Yubari-Früchte aus Yubari City werden normalerweise im Sommer, im Juni und Juli, geerntet. Das Fruchtfleisch wird unmittelbar nach der Ernte eingefroren, um Geschmack und Frische zu bewahren.
- Neutraler Alkohol
- Rohrzucker
- Cognac
- Grüne Lebensmittelfarbe
Wie wird Midori Melon Liqueur hergestellt?
Der erste Schritt im Produktionsprozess von Midori besteht in der Herstellung eines Basisalkohol mit Melonengeschmack. Diese Basisspirituose besteht aus drei Teilen: Einem Yubari-Aufguss, einem Yubari-Destillat und einem Moschus-Melonen-Aufguss:
- Yubari-Aufguss: Dieser wird aus einer hochwertigen Spirituose und gefrorenem Yubari-Fruchtfleisch gemacht. Ein zugesetztes Enzym hilft, das Fruchtfleisch zu zerkleinern, und es wird Zucker hinzugegeben, damit der Melonengeschmack intensiver wird.
- Yubari-Destillat: Dieses Destillat wird in einer Niederdruckbrennerei hergestellt. Die Zutatenen sind gefrorenes Melonenfruchtfleisch, Alkohol und Wasser.
- Moschus-Melonen-Aufguss: Die dritte Zutat ist der ersten ähnlich, wird aber ausschließlich in der Provinz Shizuoka hergestellt.
Alle drei Komponenten werden zu einer hochprozentigen Spirituose mit einem Alkoholgehalt von 59 % vol. vermischt. Zuerst einmal ist diese so gut wie klar, mit einem ganz leichten Orangeton vom Fruchtfleisch der Melonen.
Dieser “Melonenbrand” wird dann zur weiteren Verfeinerung nach Frankreich und Mexiko verschifft:
- In Frankreich wird das Ganze mit Louis Royer Cognac vermischt.
- In Mexiko fügen die Hersteller Rohrzucker hinzu, bis der Likör seinen endgültigen Alkoholgehalt von 20 % erreicht.
- Vor der Abfüllung wird die grüne Farbe dann, ganz unspektakulär, durch Zugabe von künstlicher grüner Lebensmittelfarbe erzeugt.
Wie trinkt man Midori am besten?
Am besten mixt man Midori Melon in Cocktails. Besonders in Kombination mit Zitronensaft und Hochprozentigem wird der Melonenlikör zu einer sehr vielseitigen Cocktailzutat. Von Vodka über Gin, Tequila und Rum kann man Midori im Prinzip mit allem mischen, solange man genug alholische Schärfe hat, um die Zuckerbombe auszugleichen.
Midori wird auch gerne in Cocktails mit mehr als nur einer Fruchtkomponente verwendet und funktioniert neben Zitrone auch gut mit Limette, Apfel, Himbeere und Ananas. - Allerdings sind Fruchtdrinks mit Midori Melon Liqueur nicht für jedermann und wirklich eher etwas für den süßen Zahn.
Das Flaschendesign
Midori ist in nur einer Größe erhältlich, in einer Flasche aus strukturiertem Glas, die die leuchtend grüne Farbe des Likörs nochmal mehr zur Geltung bringt. Die Kombination aus der grünen Farbe und dem milchigen Glas soll an die Oberfläche der Moschusmelone, einer der Hauptbestandteile, erinnern.
Die Flasche hat einen rechteckigen Boden und verjüngt sich nach oben hin. Das Etikett ist klein und unauffällig schwarz, genauso wie der Verschluss.
Die Geschichte hinter Midori
Midori Melon Liqueur ist das Ergebnis eines lebenslangen Traums des Suntory-Gründers Shinjiro Torii, der wohl lange Zeit schon den Gedanken hatte, einen “farbenfrohen Likör im westlichen Stil” herzustellen.
Das erste Produkt, das 1964 auf den Markt kam, hieß Hermes Melon Liqueur. Als Hermes Liqueur 1971 zu einem der Stars der IBA Cocktail Championship in Tokio wurde, entstand die Idee, den Likör auch auf den amerikanischen Markt zu bringen. Dafür wurde sogar der Name geändert.
Der Likör wurde 1978 in Midori (ミドリ) umbenannt, was auf Japanisch "grün" bedeutet, um eine bessere Einführung auf dem amerikanischen Markt zu ermöglichen, da Hermes dort - genauso wie in Europa- nicht die gewünschten Assoziationen weckt. -Und tatsächlich war die Markteinführung extrem erfolgreich.
Im legendären "Studio 54" in New York war John Travolta eine der ersten Personen, die Midori Melon Liqueur öffentlich in den USA trinken. Dadurch gewann der Melonenlikör sofort riesen Aufmerksamkeit und löste in den 80er Jahren einen großen Hype aus.
Bis 1987 wurde Midori Melonenlikör ausschließlich in Japan hergestellt. Dank des Erfolgs in westlichen Ländern verlagerte sich ein Teil der Produktion dann aber nach Mexiko und Frankreich.
Heute kommen 80-85 Prozent des Produktionsvolumens von Midori aus Mexiko. Die restlichen 20-25 Prozent werden in Frankreich hergestellt.
Im Jahr 2013 wurde eine neue Version von Midori mit weniger Zucker auf den Markt gebracht. Dadurch schmeckt er weniger süß und eignet sich etwas besser für moderne Drinks.
Die Änderung der Rezeptur war entscheidend für ein erfolgreiches Comeback. Erst recht in einer Zeit, in der die Menschen bewusster entscheiden, was sie konsumieren als in den 80er Jahren.
Beliebte Cocktails (mit Rezept)
Midori Melon Liqueur ist die erste Wahl für Cocktails, die nach Melone schmecken sollen. Da Midori so lange so beliebt war, gibt es entsprechend eine Reihe von Cocktailrezepten aus den 1980er Jahren, die Midori enthalten. Die wohl bekanntesten beiden sind der Japanese Slipper und der Midori Sour:
Japanese Slipper
Der Japanese Slipper ist ein aus drei Zutaten bestehender Cocktail, der 1984 von Jean-Paul Bourguignon in Melbourne erfunden wurde. In Australien ist der Drink immer noch beliebt und steht in vielen Bars auf der Karte. Um ihn zu Hause zu mixen, brauchst du Folgendes:
Zutaten
- 30 ml Midori Melon Liqueur
- 30ml Cointreau
- 30ml Zitronensaft
- 1 Cocktailkirsche
Zubereitung
Lege die Kirsche in ein gekühltes Martiniglas. Gib dann Crushed Ice in einen Cocktailshaker und füge die restlichen Zutaten hinzu. Gut schütteln und den Cocktail vorsichtig durch ein Barsieb in das Glas abseihen. Mit einer Scheibe Honigmelone garnieren, fertig!
Midori Sour
Ein Midori Sour ist ein erfrischender Cocktail, der ganz leicht zu Hause selbstgemacht werden kann. Sogar direkt im Glas, das heißt, du brauchst weder einen Cocktailshaker noch andere Bartools. Mit seiner leuchtend grünen Farbe und seinem sauren Geschmack ist er beliebter Sommerdrink.
Zutaten
- 30ml Midori Melon Liqueur
- 30ml Vodka
- 15ml Zitronensaft
- 15ml Limettensaft
- Sodawasser
- Zitronenscheibe
Zubereitung
Vodka, Zitronen- und Limettensaft und Midori in ein Highball Glas einschenken. Das Glas mit Eiswürfeln füllen und gut umrühren. Zum Schluss mit Soda auffüllen und mit einer Zitronenscheibe garnieren.
Fazit
Der leuchtend grüne Melonenlikör aus Japan ist eine gute Cocktailzutat, und super geeignet, um farbenfrohe Drinks zu kreieren. Allerdings ist Midori Melon wegen seiner künstlichen Färbung und dem hohen Zuckergehalt auch etwas umstritten. Dennoch hat bisher kein anderer Melonenlikör den Erfolg von Midori erreicht.
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