Trotz des seltsamen Namens ist der Monkey Gland Cocktail überraschend gut. Er besteht aus einer außergewöhnlichen Mischung aus Dry Gin, Absinth, Grenadine und Orangensaft. Auch die Farbe des Drinks fällt auf: ein heller, leuchtender Ton, irgendwo zwischen Orange und Rosa.
Der Monkey Gland ist einer von vielen Drinks, die in Harry MacElhones Bar in Paris, der berühmten Harry's New York Bar, erfunden wurden, wie auch der Angel Face und die White Lady. Sein Originalrezept wäre für heutige Verhältnisse und Drinkgewohnheiten allerdings zu süß.
Wenn man das Rezept allerdings ein bisschen anpasst und die Zutaten besser ausbalanciert, schmeckt der Cocktail noch ganz gut.
Zutaten
Für den Monkey Gland brauchst du Gin, Absinth, Grenadine und Orangensaft. Letzterer sollte idealerweise frisch gepresst sein, weil er dann nicht ganz so süß ist und natürlicher schmeckt.
Grenadine in Cocktails ist generell ein schwieriges Thema, da sie meist zu intensiv, zu süß und zu künstlich schmeckt. Wenn du hier einen eher natürlichen Geschmack möchtest, empfehle ich Grenadine zu Hause selbst zu machen.
Die Wahl des Gins ist außerdem der Schlüssel zu einem guten Monkey Gland. Bei so vielen Gin-Sorten kann es aber schwierig sein, den richtigen auszuwählen.
In diesem Fall funktioniert ein klassischer Dry Gin am besten, da er einen niedrigen Zuckergehalt hat. Kombiniert mit frisch gepresstem Orangensaft und einem guten Absinth bekommst du einen guten Cocktail.
Geschichte des Monkey Gland Cocktails
Es ist etwas umstritten, wer den Monkey Gland-Cocktail erfunden hat. Entweder Frank Meier, ehemaliger Barkeeper des Ritz Hotels in Paris, oder Barlegende Harry MacElhone in der bereits erwähnten New York Bar.
Die meisten Cocktail-Historiker sind sich jedoch einig und schreiben den Drink Harry MacElhone zu. Wie dem auch sei, der Cocktail kommt ursprünglich aus Frankreich.
Sicher ist auch, dass der Monkey Gland in den frühen 1920er Jahren zum ersten Mal serviert wurde. In Zeitungsartikel aus dem Jahr 1923, wird der Cocktail und sein Rezept ausdrücklich erwähnt und angepriesen.
Ein paar Jahre später, 1930, erschien der Drink dann auch in MacElhones Buch Harry's ABC of Mixing Cocktails.
Woher kommt der Name?
Monkey Gland (deutsch Affentestikel) klingt sehr bizarre und ist eine seltsame Wahl für ein Getränk. Mach dir aber keine Gedanken, die Zutaten des Cocktails haben absolut nichts mit den Hoden oder einem anderen Körperteil eines Affen zu tun und hatten sie auch nie.
Um nachzuvollziehen woher der Name kommt, braucht es einen kurzen Abstecher in die französische Geschichte:
In den 1920er Jahren behauptete der französische Chirurg Serge Voronoff, dass die Verpflanzung von Affenhoden in den menschlichen Hodensack die Lebenserwartung des Letzteren erhöhen würde. -Er behauptete, während seinen Experimenten "Anzeichen für eine erhöhte Vitalität" gesehen zu haben.
In den 1920er Jahren führte Voronoff diese Transplantation dann tatsächlich einige hundert Mal durch. -Etwa zu der Zeit, als Harry MacElhone den Drink erfand.
Der Name war also ein - damals - "lustiger" Hinweis auf eine umstrittene und nach heutigen Maßstäben absolut unsinnige und grausame medizinische Behandlung. Die Verbindung zwischen diesen Experimenten und dem Namen des Cocktails wurde auch von Harry MacElhone selbst bestätigt.
Rezept Monkey Gland
Ein ungewöhnlicher Cocktail-Klassiker aus Paris mit einer leuchtend orangen Farbe.
Ingredients
- 60ml trockener Gin
- 22,5ml frisch gepresster Orangensaft
- 5ml Grenadine Sirup
- ½ TL Absinth
- Orangenschale zum Garnieren
Instructions
- Alle Zutaten zusammen mit viel Eis in einen Cocktailshaker geben.
- Schütteln, bis der Drink gut gekühlt ist, und dann mit Hilfe eines Barsiebs in ein gekühltes Coupe-Glas abseihen.
- Ggf. mit einer Orangenschale garnieren.
Nutrition Information:
Yield:
1Serving Size:
100mlAmount Per Serving: Calories: 188Total Fat: 0gSodium: 3mgCarbohydrates: 7,63gSugar: 7,63gProtein: 0g