Blue Curacao ist ein leuchtend blauer Orangenlikör der Kategorie Curaçao mit einem Alkoholgehalt zwischen 15 und 40 %. Der Likör wird aus den Schalen der Laraha-Zitrusfrucht hergestellt und er ist eng mit dem Triple Sec verwandt und hat einen ähnlichen Orangengeschmack.
Die blaue Farbe wird nicht auf natürlichem Weg erreicht, sondern durch das Beimischen von künstlicher Lebensmittelfarbe. Grundsätzlich ist Curaçao auch in anderen Farben wie Weiß, Grün, Orange und Rot erhältlich.
Wie schmeckt Blue Curaçao?
Geschmacklich ist Blue Curaçao Triple Sec recht ähnlich: Er hat ein süßes Orangenaroma gepaart mit einem leicht bitteren Nachgeschmack. Verglichen mit Triple Sec, ist er im Durchschnitt etwas weniger süß, hat dafür intensivere Bitternoten durch die Laraha-Orangen.
Aufgrund des Ähnlichkeiten und der Farbe ist Blue Curaçao Bestandteil vieler Variationen klassischer Cocktails, die im Original mit Triple Sec gemacht werden, aber eine auffällige Optik haben sollten. Ein Beispiel ist z.B. die Blue Margarita.
Ist Blue Curaçao alkoholfrei?
Standard Blue Curaçao ist nicht alkoholfrei. Je nach Marke enthält der Likör zwischen 15% und 40% Alkohol. Es gibt jedoch Blue Curaçao-Sirupe, die tatsächlich alkoholfrei sind. -Zum Beispiel von Monin.
Blue Curaçao vs. Triple Sec
Die beiden Liköretypen sind eng verwandt und haben beide einen starken Orangengeschmack, Curaçao ist, wie erwähnt, tendenziell etwas bitterer. Im Allgemeinen ist Triple Sec klar, während Blue Curaçao eben ist. Auch der Basisalkohol unterscheidet sich - Curaçao aus Zuckerrohrschnaps hergestellt wird, während für Triple Sec Zuckerrüben als Basis verwendet werden.
In der nachfolgenden Tabelle findest du eine kurze Übersicht, einen detaillierten Vergleich findest du in unserem Artikel Triple Sec vs. Curaçao:
| Curaçao | Triple Sec | |
|---|---|---|
| Typ | Orangenlikör | Orangenlikör |
| Ursprung | Curaçao | Frankreich |
| Alkoholgehalt | 15% bis 40% | 20% bis 40% |
| Aussehen | gefärbt, meist blau oder orange | transparent |
| Geschmack | Orange, bitter | Orange, bittersüß |
| Basisalkohol | Zuckerrohr | Zuckerrübe |
| Preis pro 700ml Flasche | ab 10€ | ab 12€ |
| Serviervorschlag | In Cocktails | Als Digestif und in Cocktails |
Warum ist Blue Curaçao blau?
Die blaue Farbe ist künstlich. Meist wird der Farbstoff E133 (Brilliant Blue) verwendet. Von Natur aus ist Curaçao klar und es ist auch nicht genau bekannt, wer auf die Idee gekommen ist, Curaçao zu färben.
Alte Unterlagen zeigen aber, dass dieser Likör ursprünglich nicht nur in blau, sondern in einer ganzen Reihe von Farben erhältlich war, nämlich weiß, orange, blau, rot und grün.
Der Grund, warum Blau so beliebt wurde, ist, dass es am ungewöhnlichsten war. Auch heute findet man außer Blue Curaçao so gut wie keine andere so leuchtend blaue Cocktailzutat in Bars.
Eine andere mögliche Erklärung dafür, dass Blau sich durchgesetzt hat ist, dass der Hersteller Bols seine Version einst unter dem Namen "Crème de Ciel" - "Crèmelikör des Himmels”- verkauft hat, und dieses Produkt den Likör in europäischen Ländern überhaupt erst populär gemacht hat.
Woraus wird Blue Curaçao hergestellt?
Blue Curaçao wird auf der Basis von Zuckerrohr hergestellt und der daraus gewonnene Basisalkohol wird mit getrockneten Schalen der grünen Laraha-Orangen aromatisiert, die auf der Insel Curaçao wachsen - daher auch der Name. Der Orangenlikör wird mit Zucker gesüßt und mit künstlichen Lebensmittelfarben gefärbt.
Herstellungsprozess
Die Laraha-Orangen werden einige Tage lang in Wasser und Alkohol eingeweicht, bevor die Schale entfernt wird. Dazu kommen die Schalen zusammen mit anderen Gewürzen in einen Jutesack und dieser wird in 96 %igem Alkohol eingelegt.
Vor der eigentlichen Destillation wird dem aromatisierten Alkohol Wasser hinzugefügt. Nach drei Tagen kann der bis dahin farblose Likör dann mit dem Farbstoff E133 gefärbt werden. In seltenen Fällen fügen Hersteller zusätzliche Aromen oder Zutaten hinzu wie Kaffee, Rum oder Schokolade.
Heute gibt es nur noch ein Unternehmen, das "echten" Blue Curaçao herstellt: Senior und Co. Die Firma begann 1896 mit der Herstellung des Likörs und verwendet bis heute ausschließlich einheimische Laraha-Früchte für ihre Produktion und hält sich auch bei der Herstellung an traditionelle Verfahren.
Geschichte
Die Firma Bols, eine bekannte Destillerie aus Amsterdam, entwickelte einen Likör auf der Grundlage der Öle in den Schalen der Laraha-Früchte, die auf Curaçao wachsen. Diese grünen Lahara-Orangen sind so bitter, dass sie in ihrer Reinform ungenießbar sind.
Curaçao ist eine der sogenannten ABC-Inseln in der Karibik und liegt ca. 100km vor der Küste Venezuelas. Diese Inseln, Aruba, Bonaire und Curaçao, gehören bis heute zu den Territorien des niederländischen Königreichs.
Bevor die Niederländer den Besitz der ABC-Inseln beanspruchten, wurden sie von den Spaniern kontrolliert und die Spanier versuchten, diesen Besitz zu Geld zu machen.
1527 brachten sie die Sevilla-Orange nach Curaçao, um mit der Landwirtschaft Gewinne zu erzielen. Sie nahmen an, dass die klimatischen Bedingungen dort perfekt sein würden, um Zitrusfrüchte anzubauen.
Wie falsch diese Annahme war, stellte sich schnell heraus. Das Klima ist viel zu trocken und die Sonne ist viel zu intensiv. Die angebauten Orangen waren viel zu bitter und ungenießbar.
Die Spanier gaben dieser ungewollten neuen Orangenart den Namen Citrus Aurantium Currassuviensis, was so viel bedeutet wie die goldene Orange von Curaçao. Bei den Einheimischen bekam sie den Namen Laraha.
Obwohl Früchte für den Verzehr nicht geeignet waren, stellte sich heraus, dass die ätherischen Öle in der Schale der Laraha besonders intensiv sind. Als die Dutch West Indies Company dann Curaçao in Besitz nahm, machte sich das Land das Potenzial der Frucht zu Nutze und der Curaçao-Likör wurde geboren.
Warum wir Curaçao benutzen
Blue Curaçao ist eigentlich der pure Kitsch, aber es gibt Gelegenheiten und Cocktailrezepte bei denen die intensiv blaue Farbe durchaus Sinn macht. -Und es gibt kaum eine andere Cocktail-Zutat, mit der man ein ähnliches Ergebnis bekommen kann.
Zudem ist der Likör relativ preiswert und ist in guter Qualität für unter 10€ zu bekommen. Außerdem kann man ihn auch als Ersatz in einigen Cocktails verwenden, die eigentlich nach Triple Sec verlangen. Das macht Blue Curaçao zu einer erschwinglichen und vielseitigen Ergänzung im Barregal.
Blue Curaçao Cocktails
Pur ist der Likör nicht zu empfehlen, aber in Cocktails bringt er einen süßen, aber natürlichen Orangengeschmack mit einem leicht bitteren Nachgeschmack. Hier sind einige der beliebtesten Cocktails mit Blue Curaçau:
- Blue Lagoon
- Adios Motherfucker
- Blue Margarita
- Blue Hawaii
- Blue Hawaiian
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