Wie der Manhattan, ist auch der Ramos Gin Fizz ein Cocktail aus den 1880er Jahren. Und der ursprünglich als New Orleans Fizz bezeichnete Drink hat es wirklich in sich. Er ist cremig, frisch, zitronig mit einem imposanten Eiweißschaum.
Wer dem Barkeeper in der Lieblingsbar einen Gefallen tun möchte, bestellt allerdings am besten nicht mehrere Ramos Gin Fizz gleichzeitig. Warum? Lies weiter und finde heraus, was den Drink besonders macht und wie du ihn trotzdem mit relativ wenig Aufwand zu Hause machen kannst.
Was braucht man für einen Ramos Gin Fizz?
Ein Blick auf die Zutatenliste lässt schon erahnen, dass dieser Cocktail ein echter Winner ist: Gin, Zitronen- und Limettensaft, Eiweiß und Sahne für den Schaum und Orangenblütenwasser, um den Drink von anderen beliebten Gin Cocktails abzugeben.
Die meisten der genannten Zutaten sind Teil vieler Cocktails, aber zwei sind eher selten: Sahne als Zusatz für die Schaumkrone, das optische Erkennungsmerkmal des Ramos Gin Fizz, und Orangenblütenwasser.
Vom Orangenblütenwasser werden nur wenige Tropfen benötigt, diese sind aber entscheidend für das Ergebnis. Der starke Geschmack ist auch der Grund, warum man hier sehr vorsichtig sein muss und es auf keinen Fall übertreiben sollte. Ein bisschen zu viel, und der Drink ist ruiniert.
Der beste Gin für den Ramos Fizz Cocktail ist ein klassischer Dry oder London Dry. Denk außerdem daran, dass Limetten- und Zitronensaft für einen richtig guten Cocktail immer frisch gepresst werden müssen.
Gibt es Alternativen zum Orangenblütenwasser?
Bei einem authentischen, klassischen Ramos Gin Fizz führt kein Weg am Orangenblütenwasser vorbei. Manche versuchen, es durch Orangensaft oder -likör zu ersetzen, das funktioniert aber nicht und führt zu einem deutlich anderen Ergebnis.
Wenn ein abgewandelter Geschmack aber ok ist, gibt es natürlich Dinge, die als Ersatz verwendet werden können.
Neben verschiedenen Cocktailbitter ist eine mögliche Alternative Rosenwasser. Auch das ist eine sehr geschmacksintensive Zutat, mit der du vorsichtig umgehen solltest, aber damit bekommst du einen hervorragenden Rose Ramos Gin Fizz.
Die Geschichte des Ramos Gin Fizz
Bei vielen Cocktails ist es schwer zu sagen, wann genau sie zum ersten Mal gemixt wurden und wer der Erfinder war. Beim Ramos Gin Fizz ist das anders. Ganz im Gegenteil, die Geschichte des Getränks ist außerordentlich gut dokumentiert.
Henry C. Ramos erfand den Ramos Gin Fizz im Jahr 1888 in seiner Bar, dem Imperial Cabinet Saloon in New Orleans. Damals servierte er ihn unter dem Namen New Orleans Fizz und er war ein großer Hit.
Als Henry C. Ramos ein paar Jahre später eine zweite Bar eröffnete (das Stag), waren die Gäste bereits dazu übergegangen, seine Kreation nicht mehr New Orleans Fizz zu nennen, sondern Ramos, Henrys Nachnamen.
Die Popularität seines Getränks hatte zur Folge, dass Ramos mehr Barkeeper einstellen musste. Was wiederum mit dem Grund zu tun hat, warum der Cocktail bei Barkeepern zwar wegen seiner Qualität beliebt ist, aber wegen dem damit einhergehenden Aufwand gleichzeitig sehr weit unten auf der Hitliste steht.
Nach dem Originalrezept sollte der Barkeeper den Cocktail 12 bis 15 Minuten lang schütteln. Das war notwendig, um einen perfekten Eiweißschaum zu erhalten. Und wer schon einmal einen Cocktailshaker benutzt hat, der weiß, was das bedeutet: Ein echtes Hardcore-Workout. Und um viele Leute auf einmal bedienen zu können, stellte Ramos bis zu 20 Barkeeper ein, die alle gleichzeitig Ramos Gin Fizz Drinks shakten.
So wird der Drink gemacht
Der wichtigste Teil der Zubereitung eines Ramos Gin Fizz ist, wie gesagt, das intensive Schütteln. Kaum einer wird aber 12 - 15 Minuten durchhalten, und selbst wenn, ist das unangenehm und im Alltag nicht besonders praktikabel.
Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, den Vorgang zu vereinfachen. Die gängigste Technik ist das Trockenschütteln - der Dry Shake:
Normalerweise macht man geshakte Cocktails, indem man alle gleichzeitig Zutaten zusammen mit Eis in einen Cocktailshaker gibt und shakt..
Für einen Dry Shake lässt man das Eis erst einmal weg und schüttelt für ein paar Sekunden ohne. Auf diese Weise emulgiert das Eiweiß besser, was zu einem dickeren Schaum führt. Nach dem Trockenschütteln fügt man Eis hinzu und schüttelt erneut.
Eine weitere mögliche Technik ist der Reverse Dry Shake - das umgekehrte Trockenschütteln. Ebenfalls ein zweistufiger Prozess, aber hier schütteln Sie zuerst mit Eis.
Wenn du mehr über die Methode und die Hintergründe wissen möchtest, findest du alles in unserem Dry-Shake Artikel.
Wie lange sollte man shaken?
Die gute Nachricht ist, dass man für den perfekten Ramos Gin Fizz deutlich weniger als 12 Minuten braucht. Die Empfehlungen reichen von 25 bis 90 Sekunden. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass meist 25 bis 35 Sekunden reichen.
Das heißt, schüttele deinen Cocktail einmal 15 bis 20 Sekunden lang trocken, gib dann Eis dazu und shake weitere 10 bis 15 Sekunden. Das ergibt einen perfekt gemixten Drink und eine gute Schaumkrone.
Lass dich nicht entmutigen, falls der Schaum nicht gleich so imposant wird wie erhofft, der Ramos Gin Fizz braucht etwas Übung. Das Ergebnis ist aber lecker und das Üben lohnt sich.
Rezept Ramos Gin Fizz
Ingredients
- 60ml Dry Gin
- 30ml süsse Sahne
- 1 Eiweiß
- 15ml frischer Zitronensaft
- 15ml frischer Limettensaft
- 2-3 Spritzer Orangenblütenwasser
- Sodawasser
Instructions
- Alle Zutaten - mit Ausnahme des Sodawassers - in einen Cocktailshaker geben. Noch kein Eis hinzufügen.
- Kräftig und lange genug schütteln (ca. 20 Sekunden), damit sich Sahne und Eiweiß verbinden und einen schönen Schaum bilden.
- Vier bis fünf mittelgroße Eiswürfel hinzugeben und erneut kräftig schütteln.
- In ein kaltes Collins- oder Highball-Glas abseihen und langsam mit Sodawasser auffüllen, bis der Schaum etwas höher als der Glasrand steht.
Nutrition Information:
Yield:
1Serving Size:
180mlAmount Per Serving: Calories: 296Total Fat: 10gSaturated Fat: 7gCarbohydrates: 11,2gSugar: 5,8gProtein: 4,2g