Ginebra San Miguel ist ein Gin hergestellt nach niederländischer Art (Genever) mit einem Alkoholgehalt von 40%. Er basiert auf einem neutralen Zuckerrohrschnaps und der Geschmack ist wacholderlastig mit einer ausgeprägten alkoholischen Schärfe. Neben Wacholder kann man nur wenige andere Botanicals herausschmecken
Um die herben Alkoholnoten zu überdecken, sollte man Ginebra San Miguel am besten in Cocktails, die Zutaten mit starken, überlagernden Geschmack haben trinken
In unserem Review findest du wie er Gin schmeckt und wie man ihn am besten trinkt und alles was du sonst über Ginebra San Miguel wissen musst.
Ginebra San Miguel Gin - Überblick
- Produziert von: San Miguel Gesellschaft
- Im Besitz von: San Miguel Gesellschaft
- Website: www.ginebrasanmiguel.com
- Produktionsstandort: Mandaue City, Cebu (Philippinen)
- Klassifizierung: Gin
- Bekannte Botanicals: Wacholder, Zitrusfruchtschalen, Saftextrakte, Engelwurz, Melasse, Koriandersamen und eine Auswahl von Kräutern
- Basis-Spirituose: Neutraler Zuckerrohrschnaps
- Lagerung: Keine Angabe
- Alkoholgehalt: 40%
- Preis: ca. 13 - 20€ / 1000 ml
GESAMTBEWERTUNG: ★ ☆ ☆ ☆ ☆ (1/5)
Geschmack & Aroma
Beim Öffnen nimmt man direkt einen starken Wacholdergeruch und eine intensive alkoholische Schärfe wahr. Im Hintergrund sind auch leicht würzige und pfeffrige Noten sowie ein Hauch Koriander zu erkennen.
Geschmacklich ist der Gin aufgrund der Zuckerrohrbasis relativ süß - ziemlich genau in der Mitte zwischen einem London Dry Gin und Old Tom Gin. Das Geschmacksprofil ist generell wacholderbetont und damit recht klassisch.
Durch den scharfen alkoholischen Biss lassen sich die anderen Botanicals nur erahnen. Insgesamt sind Qualität und Komplexität weit unter dem Durchschnitt.
Serviert auf Eis
Serviert über Eis, wird der kiefernartige Wacholdergeschmack gedämpft, und auch die Schärfe des Alkohol wird abgemildert. Die anderen Botanicals profitieren davon allerdings nicht und sind weiterhin kaum zu schmecken.
Geschmacklich ist Ginebra San Miguel auf Eis serviert ziemlich neutral und kommt damit (süßem) Vodka näher als Gin. Ein Spritzer Zitronensaft hilft etwas, aber ich kann absolut nicht empfehlen, diesen Gin pur oder auf Eis zu trinken.
In Cocktails
Während unseres Besuchs auf den Philippinen hatten wir die Gelegenheit, Ginebra auch in Cocktails zu probieren und das ist unsere Bewertung:
Gin Tonic
Das Tonic Water hilft, die herben Alkoholnoten in Ginebra San Miguel zu überdecken. Man bekommt eine klassische Kombination aus Wacholder und bittersüßem Tonic Water, aber auch hier fehlt es an Komplexität.
Man kann den Geschmack verbessern, indem man zwei Zitronenscheiben, ein paar schwarze Pfefferkörner und getrocknete Wacholderbeeren hinzufügen. Aber auch dann hat man noch keinen wirklich guten Gin Tonic.
Negroni
Wir waren eher zögerlich, die Spirituose für einen Negroni zu verwenden, da wir dabei nicht allzu viel Hoffnung auf einen guten Drink hatten. Die kräftigen Aromen von Campari und süßem Wermut waren dann aber doch sehr hilfreich. Beide Zutaten überdecken die alkoholische Schärfe gut und machen auch den eher neutralen Geschmack des Gin wett.
Nicht der beste Negroni, aber es war bei weitem der beste Drink, den wir mit Ginebra San Miguel probiert haben. Der Gin bringt nur Wacholdernoten und eine melasse-artige Süße in den Drink, funktioniert aber dennoch ganz gut.
Gin Fizz
Um es kurz zu machen, San Miguel Gin in einem Gin Fizz Cocktail funktioniert für uns nicht. Zitronensaft und Sirup überdeckten die alkoholischen Noten zwar gut, aber insgesamt schmeckte der Drink sehr enttäuschend.
Das Flaschendesign
Auf den ersten Blick wirkt das Flaschendesign von Ginebra San Miguel recht wenig beeindruckend und eher irritierend. Auf dem Label der kleinen, rechteckigen Flasche sieht man das Bild eines Engels, der gegen einen Dämon kämpft.
Wenn man sich jedoch ein wenig intensiver mit der Marke beschäftigt, lernt man, dass etwas mehr dahintersteckt. Auf den Philippinen wird die charakteristische Flaschenform "cuatro cantos" genannt.
Das Design des Etiketts ist als "Marca Demonio" bekannt und wurde 1917 von dem Künstler Fernando Amorsolo entworfen. Es stellt den Erzengel St. Michael und einen besiegten Dämon dar.
Die Botanicals
Über die Botanicals, die in San Miguel Gin enthalten sind, ist nur wenig bekannt. Die Marke gibt lediglich an, dass ihr Produkt mit Wacholderbeeren und einer Mischung aus anderen Zutaten aromatisiert ist.
Wir konnten hier nur herausfinden, dass neben den in Europa geernteten Wacholderbeeren auch Melasse, Zitrusfruchtschalen, Saftextrakte und Kräuter enthalten sind.
Die Marke
Der Name San Miguel kommt dir vielleicht bekannt vor - allerdings eher in Verbindung mit Bier als mit Gin. Das Unternehmen, das hinter beiden Produkten steht, ist dasselbe und stammt nicht, wie viele glauben, aus Spanien, sondern von den Philippinen.
Und, ob du es glaubst oder nicht, San Miguel Gin übertrifft alle anderen Gin-Marken in Punkto Absatz bei weitem - von Gordon's über Tanqueray bis hin zu Beefeater, alle müssen sich hinten anstellen.
Der Hauptgrund dafür ist der Pro-Kopf-Verbrauch an Gin auf den Philippinen. Er ist höher als in jedem anderen Land der Welt. Das wiederum hängt stark mit San Miguel Gin zusammen. Nicht, weil die Qualität und der Geschmack hervorragend sind, sondern weil eine Flasche Ginebra hier für umgerechnet etwa 2 Dollar über die Ladentheke geht.
Produktionsstandorte
Die Besonderheit von San Miguel Gin ist, dass der Basisalkohol aus Zuckerrohr hergestellt wird, was eine natürliche Süße in die Spirituose bring. Normalerweise ist Zuckerrohr die Basis für Rum, das ist also schon ziemlich ungewöhnlich.
Außerdem stellt San Miguel seinen Gin in sechs verschiedenen Brennereien her - fünf auf den Philippinen und eine in Thailand.
- Mandaue City, Cebu
- Santa Barbara, Pangasinan
- Cabuyao, Laguna
- Cauayan, Isabella
- Ligao, Albay
- Kanchanaburi (Thailand)
Geschichte
Die Gin Marke Ginebra San Miguel wurde im Jahr 1834 gegründet. Damals wurde die Spirituose in der Ayala Distillery in Quiapo, Manila, hergestellt, die auch andere alkoholische Getränke wie Anisette, Brandy, Rum, Whiskey und Gin produziert.
Im Jahr 1924 wurde die Marke von La Tondeña übernommen, die später (1987) in La Tondeña Distillers, Inc. umbenannt wurde. Seit 2003 firmiert das Unternehmen unter seinem heutigen Namen Ginebra San Miguel, Inc.
Im Jahr 2012 erhielt der Gin zusammen mit vier anderen Ginebra-Produkten eine Goldmedaille bei den World Quality Selections, die von Monde Selection organisiert wurden.
Ein interessanter Nebenaspekt: Die Gin-Marke ist wahrscheinlich die einzige, die mit einer Basketballmannschaft gleichen Namens in Verbindung steht. Die Barangay Ginebra San Miguel sind Teil der PBA (Philippine Basketball Association).
Die verschiedenen Sorten
Hier noch ein Überblick über die drei verschiedenen Ginsorten von San Miguel
Ginebra San Miguel
Die klassische Variante ist die beliebteste, die Ginebra San Miguel im Angebot hat. Die Spirituose ist in vielen asiatischen Ländern, insbesondere auf den Philippinen, eine beliebte Wahl für Cocktails.
GSM Blau
Diese leichtere Version hat nur einen Alkoholgehalt von 32,5% und darf daher offiziell gar nicht als Gin bezeichnet werden. Die Botanicals und die Aromen sind ähnlich wie beim Original, aber der geringere Alkoholgehalt macht ihn leichter zu trinken.
GSM Blue gibt es neuerdings auch in verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Mojito, Margarita und Pomelo.
Ginebra San Miguel Premium Gin
Diese Version ist ebenfalls etwas leichter (35%) und hat stärkere Zitrusnoten. Diese überlagern den Wacholder etwas und sind dominierend im Geschmack. Der Gin ist weniger herb und lässt sich daher leichter pur trinken als das Original.
Wie viel kostet Ginebra San Miguel?
Die Preise auf den Philippinen sind sehr niedrig. Eine Flasche des originalen San Miguel Gin kostet ca. 2 Euro, die Premium-Version wird für etwas unter 4 Euro verkauft. In westlichen Ländern ist die Spirituose viel schwerer zu bekommen und die Preise schwanken dementsprechend stark - liegen dabei aber immer deutlich über 10€.
Fazit
Ginebra San Miguel ist kein Gin, den wir empfehlen, wenn du einen wirklich guten Gin suchst. -Er eignet sich nicht zum puren Trinken und auch nur sehr bedingt zum Mischen in Cocktails. Der niedrige Preis macht ihn bei einer Reise nach Südostasien aber recht attraktiv, und er kann in Drinks funktionieren, solange er mit anderen, kräftigen Aromen gemischt wird.
Am besten fanden wir Ginebra San Miguel in einem Negroni und er wird sicher auch in ungewöhnlichen Mischungen wie dem Red Snapper Cocktail gut performen.
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