Tequila vs. Mezcal

Tequila vs. Mezcal - Das sind die Unterschiede

Von Sina / Zuletzt aktualisiert am 23. Juli, 2023 
Mexikanische Spirituosen kommen immer mehr in den Trend. Neben Tequila ist Mezcal der neue Star unter den Agavenbränden. Beide werden ähnlich hergestellt, sind aber bei genauerem Hinsehen sehr unterschiedlich.

Mezcal ist seit einigen Jahren im Vormarsch. In Mexiko war er schon immer eine der beliebtesten Spirituosen, in den USA ist er mittlerweile überall bekannt und langsam entdecken auch andere Ecken der Welt den rauchigen Agavenbrand für sich. 

Wie Tequila wird er aus Agaven hergestellt und gerne in Form von Shots oder Cocktails getrunken. Was aber ist dann überhaupt der Unterschied zwischen Mezcal und Tequila?

Mezcal vs. Tequila in Überblick

Kurz zusammengefasst ist Mezcal der Oberbegriff für verschiedene Agavenbrände, die aus den Herzen (Piñas) verschiedener Agavenarten hergestellt werden. Und Tequila ist wiederum eine bestimmte Art von Mezcal - eine streng regulierte, die fast nur in Jalisco und nur aus einer Agavenart (der blauen Weber Agave) hergestellt werden kann.

Aber Mezcal ist nicht nur der Oberbegriff, sondern steht selbst auch wiederum für eine bestimmte Art der Agavenspirituose. Diese ist rauchiger als Tequila, da die Agaven-Piñas vor der Gärung geröstet werden. Das ist bei Tequila nicht der Fall.

Der Unterschied ist dir noch nicht ganz klar? Hier kommt die detaillierte Erklärung der Unterschiede zwischen Mezcal und Tequila.

Mexikanisches agavenfeld

Was ist Mezcal?

Schauen wir zunächst mal, was Mezcal ist: wie erwähnt, ist Mezcal der Oberbegriff für einen mexikanischen, aus Agaven gewonnenen Schnaps. Viele andere Agavenbrände wie Tequila, Sotol, Raicilla und Bacanora gehören ebenfalls zur Gruppe der Mezcals.

Wenn wir Mezcal im Alltagsgebrauch verwenden, bezieht sich das in der Regel auf eine rauchige Version des Agavenbrands. Um diesen rauchigen Geschmack zu erreichen, werden die Piñas gegrillt. Der gängigste Mezcaltyp ist Espadin, gefolgt von Arroqueño, Tobalá, Tobaziche und Tepeztate.

Ist Mezcal eine Tequila?

Es ist genau umgekehrt, d.h.: Jeder Tequila ist ein Mezcal, aber nicht jeder Tequila ein Mezcal. Vergleichbar ist das, zum Beispiel, mit London Dry Gin, der eine strikter regulierte Unterkategorie von Gin ist. 

Tequila darf nur in bestimmten Regionen Mexikos und eben auch nur aus der blauen Weber-Agave ( auch Agave Tequilana) hergestellt werden. Macht es dann überhaupt Sinn Unterschiede zu definieren, wenn beide doch im Grunde vom selben Spirituosentyp sind?

Die Unterschiede im Detail

Wenn man von Mezcal spricht, ist äußerst selten der Oberbegriff gemeint, sondern eben eine ganz bestimmte Art Mezcal. In diesem Zusammenhang gibt es viele Unterschiede zwischen Tequila und Mezcal.

Klar, die Grundlagen für beide Arten sind gleich, aber schaut man genauer hin, gibt es nicht deutliche Abweichungen:

Geschmack

Grundsätzlich kann man den Geschmack von Tequila als weicher und süßer beschreiben, Mezcal ist eher würzig und rauchig. Der Grad der Rauchigkeit hängt von der Zeit und der Methode ab, die zum Grillen der Agavenherzen verwendet wird. 

Beide Spirituosen haben ein relativ erdiges, herbales Geschmacksprofil. Bei beiden hat auch das Gebiet, in dem die zur Herstellung verwendeten Agaven wachsen, einen Einfluss auf den Geschmack. 

Herkunft

Tequilas dürfen nur aus der Blauen Weberagave und in den Regionen Jalisco, Guanajuato, Michoacan, Nayarit oder Tamaulipas destilliert werden. Vom mexikanischen Staat wurde eine sogenannte Herkunftsbezeichnung (Denominación de Origine, DO) verabschiedet, die die möglichen Produktionsgebiete festlegt. Nur wenn diese Vorschriften eingehalten werden, darf eine Spirituose legal als Tequila bezeichnet und etikettiert werden.

Für Mezcal können mehr als 30 verschiedene Agavenpflanzen verwendet werden und auch Mezcal wurde von der mexikanischen Regierung eine DO zuerkannt. Sie umfasst jedoch ein viel größeres Gebiet. Der Großteil des Mezcal kommt jedoch aus Oaxaca.

Herstellung

Für beide Spirituosen werden Agavenherzen, Piñas, verwendet. Für Tequila werden die Piñas in Öfen gedämpft und dann in Kupferkesseln destilliert. -Normalerweise wird Tequila zwei- oder dreimal destilliert. 

Für Mezcal rösten die Mezcaleros die Agavenkerne mehrere Tage lang in unterirdischen Gruben. Dieses Rösten sorgt für den rauchigen Geschmack, für den Mezcal berühmt ist.

mezcal steinrad tahona

Anschließend werden die Piñas auf einer Tahona (großes Steinrad) gemahlen, die traditionell von Maultieren gezogen wurde, heute aber fast immer maschinell betrieben wird.

Mezcal wird dann zur Gärung in Fässer gefüllt, bevor es mindestens zweimal in Brennblasen aus Kupfer destilliert wird. Es gibt auch modernere Methoden zur Herstellung von Mezcal, auf die ich gleich nochmal zurückkomme.

Mezcal und Tequila: Arten und Kategorien

Tequila gibt es nur aus einer Agavensorte, aber trotzdem in verschiedenen Reifegraden, die gängigen sind Blanco (auch Silver), Reposado und Añejo. Daneben gibt es noch zwei seltene Sorten, Joven und Extra Añejo.

Tequilasorten

  • Blanco: die ungereifte, klare Variante.
  • Joven: enthält in der Regel nicht gereiften gemischt mit kurz gereiftem Tequila
  • Reposado: 2-12 Monate in Eichenfässern gelagert.
  • Añejo: Mindestens ein Jahr lang in Eichenfässern gelagert.
  • Extra Añejo: Seltene Tequilas, die mindestens drei Jahre lang in Eichenfässern gereift sind.

Eine genauere Erklärung findest du in unserer Erklärung der verschiedenen Tequila-Typen.

Mezcalsorten

Mezcal kann aus vielen verschiedenen Agavenarten hergestellt und entsprechend auch danach kategorisiert werden. Zusätzlich gibt es auch hier verschiedene Reifegrade. Diese sind ähnlich wie bei Tequila: Joven, Reposado, Añejo und Extra Añejo.

Bei der Herstellung von Mezcal gibt es ebenfalls drei verschiedene Kategorien. Sie reichen von modern bis sehr traditionell. Die Kategorien, die hier von der Regulierungsbehörde Consejo Regulador del Mezcal definiert werden, sind Mezcal, Mezcal Artesanale und Mezcal Ancestral.

Die erste Kategorie ist die modernste und erlaubt die Verwendung der neuesten Geräte zum Rösten und Gefäße aus Stahl für die Gärung. Wer dagegen traditionelle Methoden wie das Rösten in Grubenöfen bevorzugt, für den ist Mezcal Ancestral das Richtige.

Eine detaillierte Erklärung findest du im Artikel über die verschiedenen Arten von Mezcal.

Ist Wurm im Tequila oder im Mezcal?

Obwohl er manchmal als Tequila-Wurm bezeichnet wird, ist der Wurm in der Flasche traditionell nur in Mezcal-Flaschen zu finden. Der Wurm ist auch kein Wurm, sondern eine Mottenlarve, typischerweise aber Maguey-Wurm genannt und lebt auf Agavenpflanzen.

Die Legende besagt, dass in den 50er Jahren ein Mezcalero einen Maguey-Wurm in einer Charge Mezcal fand. Da er überzeugt davon war, dass die Larve den Geschmack verbessert hatte, legte er einen Maguey-Wurm in jede Flasche. 

Das war ein so großer Erfolg, dass nach und nach andere Hersteller nachzogen. Tatsächlich hat der Wurm aber keinen Einfluss auf den Geschmack und das Ganze ist nur eine Marketingstrategie.

Die richtige Art, Mezcal zu trinken, beinhaltet dennoch den Maguey Wurm, allerdings in Form von Wurmsalz kombiniert mit Orange. Silver Tequila hingegen wird normalerweise mit Salz und Zitrone serviert.

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