Geschichte des Spritz Cocktails

Ursprung & Geschichte des Spritz Cocktails

Von Sina / Zuletzt aktualisiert am 17. Juni, 2023 
Spritz Cocktails wecken ein Gefühl von Sommer und la dolce vita. Diese Drinks kombinieren auf elegante Weise Prosecco, Soda und italienische Bitterliköre. Die Idee hatten allerdings Österreicher.

Der Spritz Cocktail hat seine Wurzeln in der Region Venetien in Italien. In den späten 1800er Jahren mischten dort stationierte  österreichische Soldaten ihren Weißwein mit einem Spritzer Wasser. Dadurch wurde der Wein leichter, einfacher zu trinken und machte auch nicht so schnell betrunken.

Im Laufe der Zeit entwickelten die Norditaliener daraus das Grundrezept für Spritz-Cocktails. Wasser wurde durch Sprudel ersetzt, um den Drink erfrischender zu machen und aufgespritete Weine, Amari und Prosecco hinzugefügt.

In den 1950er Jahren wurde dann der Aperol Spritz Cocktail von den Brüdern Luigi und Silvio Barbieri in Padua erfunden und ist seitdem einer der bekanntesten und beliebtesten italienischen Aperitifs.

Ursprung der Spritz Cocktails

Obwohl der Cocktail seinen Ursprung in Italien hat, hört man schon am Namen, dass der Drink einen deutschsprachigen Einfluss haben muss. Tatsächlich beginnt die Geschichte des Spritz Cocktails mit österreichische Soldaten, die Idee in den 1800er Jahren in die Region Venetien in Norditalien brachten. Zu dieser Zeit gehörte das Gebiet noch zum österreichischen Kaiserreich.

Österreichische Soldaten, die dort italienischen Wein bekamen, aber nicht an dessen hohen Alkoholgehalt gewöhnt waren, verdünnten diesen direkt mit Wasser, bis er ungefähr auf dem Alkohollevel von Bier war. Diese erste Version einer "Schorle" bestand damit ungefähr zu gleichen Teilen aus Wasser und Wein.

Im Laufe der Zeit änderte sich das einfache Rezept, und es wurden immer mehr regionale Zutaten hinzugefügt. Ein venezianischer Schorle zum Beispiel besteht heute in der Regel aus Prosecco, einem Amaro und Sodawasser.

Wann und wo wurde der Aperol Spritz erfunden?

Der Aperol Spritz Cocktail wurde erst in den 1950er Jahren in Norditalien erfunden. Die Brüder Barbieri begannen 1919 in ihrer Heimatstadt Padua, einer kleinen Stadt in der Region Venetien, einen roten Kräuterlikör zu verkaufen -  den bittersüßen Aperol, die Basis des Aperitif-Drinks.

In den 1950er Jahren war die Region Venetien im Allgemeinen und Venedig im Besonderen ein Zentrum für Mode und Lifestyle. Damit war es der perfekte Ort und das perfekte Timing für einen Drink wie den Aperol Spritz. 

Entsprechend schnell überzeugte der kreative, elegante Mix die paduanische Oberschicht und die italienische High Society. Das leichte und erfrischende Getränk wurde schnell zu einem beliebten Aperitif und bald darauf auch zum beliebtesten “Sundowner”.

Aperol Spritz altes Werbeplakat

Wann wurde der Aperitif so populär?

Was die Popularität des Spritz Cocktails und insbesondere des Aperol Spritz wirklich vorangetrieben hat, war eine berühmte Werbekampagne in den 1990er Jahren.

Eine Reihe Werbespots zeigte junge, gut gelaunte Menschen, die tagsüber Spritz Cocktails trinken. Der Slogan der Kampagne, "easy, breezy", bewarb den italienischen Aperitif als Feierabenddrink, um sich nach einem anstrengenden Arbeitstag was zu gönnen und sich zu erholen.

Gleichzeitig brachten Barkeeper in vielen italienischen Großstädten - wahrscheinlich in Kooperation mit Aperol, den Cocktail auf ihre Menüs. Aufgrund des verhältnismäßig niedrigen Alkoholgehalts wurde der Spritz damit zur "einfachen, bequemen Lösung” für einen geringeren Alkoholkonsum.

Es dauerte nicht lange, bis sich der Drink zum Kassenschlager bei Italiener und auch bei Touristen aus den umliegenden Ländern entwickelt hatte - und nicht nur als Sommerdrink, sondern auch in den Skigebieten im Winterurlaub punkten konnte.

Bis der Spritz dann aber auch außerhalb Europas richtig bekannt wurde, hat es nochmal etwas länger gedauert. In den frühen 2000er Jahren brachte die Campari-Gruppe, zu der auch Aperol gehört, den "Spritz" in die Vereinigten Staaten und sorgte dafür, dass er auf vielen Großveranstaltungen ausgeschenkt wurde.

Bedeutung von "Spritz", "Spritzer" oder "G'Spritzter"

Wenn man in Österreich einen "G'spritzten" bestellt, bekommt man ein Glas Wein, das mit Sodawasser oder Sprudel gemischt wird, normalerweise im Verhältnis 1:1. 

“G'spritzer” ist auch das ursprüngliche Wort für das Getränk, nicht Spritzer oder Spritz, allerdings ist das für Nicht-Deutschsprachige ziemlich schwer bis zu unmöglich auszusprechen - daher die Vereinfachung. Sprudel ist entsprechend auch ein fester Bestandteil aller Spritz Cocktails.

Vor allem im englischsprachigen Raum gibt es oft die Annahme, dass der Begriff das Synonym für Getränke gemischt mit Sprudel, Sodawasser oder kohlensäurehaltiger Limonade wäre. Stattdessen ist das Wort Spritz aber die Übersetzung für den G'Spritzten (österreichisch) oder die Schorle.

Warum sind Spritz Cocktails in Italien so beliebt?

Der Spritz steht für "la dolce vita"- dafür das süße Leben zu genießen- wie kaum ein anderer Drink. Und in Italien isst man gerne und hier ist es eben auch üblich, sich vorab einen Aperitivo zu gönnen, um den Appetit anzuregen. [3]

Spritz-Cocktails im Allgemeinen sind dafür aus vielen Gründen perfekt geeignet. Erstens sind sie leicht, geschmacklich gut balanciert, nicht zu süß und erfrischend. Zweitens regen die Kräuter und Bitterstoffe in Amarolikören tatsächlich auch den Appetit an.

Die klassische Formel

Der Spritz ist eine Kombination aus Prosecco, Sodawasser und einem bitteren Aperitiflikör wie Campari oder Aperol. Für eine leicht bittere, aber erfrischende Mischung allgemein eine 3:2:1-Mischung empfohlen: drei Teile Prosecco, zwei Teile Amaro (z.B. Aperol) und eine Teil Sodawasser.

Aperol hatte hier sehr erfolgreich Anstrengungen unternommen, diese eigene Version des perfekten Spritz als Standard zu etablieren. -Und die Mischung bringt auch einfach ein gutes Ergebnis, dennoch gibt es auch andere Varianten:

Moderne Variationen

Heute sind die Rezepte vielfältiger geworden, dennoch bleibt das 3:2:1-Verhältnis nach wie vor ein guter Richtwert für einen ausgewogenen Spritz.

Während Prosecco und Sodawasser unverzichtbare Elemente sind, wird Aperol mittlerweile oft durch andere Zutaten ersetzt. Das können andere Amari, Aperitifs, Liköre, hochprozentige Spirituosen, Säfte oder eine Mischung aus alldem sein. 

Probiere zum Beispiel unser Amaro Spritz Rezept auf der Basis von zwei verschiedenen Amari oder auch einen alkoholfreien Spritz.

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