Der Martini ist wahrscheinlich der Cocktail mit den meisten Variationen und Riffs. Die Optionen sind schier endlos - von der Änderung des Verhältnisses zwischen Gin und Wermut bis Olivensaft in einem Dirty Martini oder von Gurkensaft in einem Spreewald Martini.
Eine der einfachsten Abwandlungen des klassischen Rezepts ist dabei der Gibson Cocktail. Er unterscheidet sich vom ursprünglichen Klassiker nur durch die Garnitur.
Der Gibson folgt demselben Ansatz wie ein Dry Martini: eine Kombination aus 5 Teilen Gin und 1 Teil Wermut, aber garniert mit eingelegten Zwiebeln aufgespießt auf einem Cocktailpick statt der klassischen Oliven.
Die kleine Änderung wirkt sich aber nicht nur auf die Optik aus, sondern beeinflusst auch den Geschmack des Drinks. Die eingelegten Zwiebeln verleihen dem Cocktail ein interessantes, würziges Aroma.
Über den Cocktail
Technisch gesehen ist der Gibson ein Dry Martini - trockener Gin gemischt mit trockenem Wermut - ohne Cocktailbitter und garniert mit eingelegten Zwiebeln anstelle von Oliven oder Zitrusschalen. Das Verhältnis ist in der Regel dasselbe wie bei einem Dry Martini, kann aber variieren.
So wird der Gibson gemacht
Wie gesagt, ein Verhältnis von 5 Teilen Gin zu 1 Teil Wermut ist heute der Standard für viele Martini-Trinker. Für Martini-Neulinge ist ein Verhältnis von 2 oder 3 Teilen Gin zu 1 Teil Wermut oft angenehmer.
Beim Gin empfehle ich einen klassischen London Dry. Beliebte Mittelklasse-Gins wie Beefeater oder Bombay eignen sich hervorragend. Wenn du etwas Exklusiveres suchst, kannst du dir auch unsere Auswahl der besten Gins für Dry Martini ansehen.
Natürlich ist die eingelegte Zwiebel der Star des Gibson. Wenn du die pikante Beilage zu Hause selbst machen möchtest, finden Sie hier ein einfaches Rezept - aber gekaufte Silberzwiebeln aus dem Glas sind völlig ok.
Eingelegte Cocktailzwiebeln zu Hause machen
Eingelegte Cocktailzwiebeln selbst zu machen ist gar nicht so schwer, allerdings ist die Liste an Zutaten relativ lange. Du brauchst:
- 200gr Perlzwiebeln
- 100ml Weiß- oder Sherry-Essig
- 100ml Apfelessig (Apfelweinessig)
- 100ml Wasser
- 100gr Salz
- 50gr Zucker
- 1/2 Teelöffel ganze Senfkörner
- 5 ganze Pfefferkörner
- 1 Zweig Rosmarin
- 200ml trockener Wermut
Schäle zunächst die Zwiebeln. Lege sie dazu in eine Schüssel und übergieße Sie sie mit kochendem Wasser. Eine Minute stehen lassen, dann abgießen und unter kaltem Wasser abspülen.
Schneide dann die Wurzel und die oberen Enden der Zwiebeln mit einem scharfen Messer ab und entferne die äußere Schale.
Gib nun alle Zutaten außer den Zwiebeln und dem trockenen Wermut in einen Topf und bringe alles unter Rühren zum Kochen - kochen lassen bis sich Zucker und Salz vollständig aufgelöst haben.
Nun die Hitze reduzieren und die Zwiebeln zugeben. Die Mischung nochmal 2-3 Minuten köcheln lassen, dann den Topf vom Herd nehmen und den Wermut einrühren.
Sobald alles abgekühlt ist, die Zwiebeln zusammen mit der Flüssigkeit in ein verschließbares Gefäß geben und im Kühlschrank aufbewahren. Lass sie dort mindestens 6 Stunden stehen, bevor du sie verwendest.
Im Kühlschrank aufbewahrt, sind die eingelegten Zwiebeln bis zu einem Monat haltbar.
Geschichte des Gibson Cocktail
Heute sind die Silberzwiebeln das Hauptmerkmal des Gibson Cocktails, aber das war nicht immer so. Das erste Mal, dass die Garnitur in schriftlicher Form erscheint, ist etwa 20 Jahre nach der ersten Erwähnung des Drinks selbst.
Es gibt viele kleine Geschichten über den Cocktail und wie es sich zu dem entwickelt hat, was es heute ist. Der Gibson-Cocktail, den wir heute kennen, ist höchstwahrscheinlich eine Mischung aus verschiedenen Kreationen.
Veröffentlichungen von möglichen Vorläufern
13. Februar 1898 erwähnte Edward Townsend einen Gibson Cocktail in einem Artikel, der in der New Yorker Zeitung The World veröffentlicht wurde.
Im Jahr 1908 wurde das erste umfassende Rezept für die Herstellung eines Gibson in The World's Drinks and how to mix them von William Boothby veröffentlicht. Hier werden Gin und trockener Wermut zu gleichen Teilen verwendet, und es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Cocktailbitter kein Teil des Rezepts ist und weggelassen werden soll. Eingelegte Zwiebeln wurden hier nicht erwähnt.
Tom Bullock, der Erfinder des Stone Sour-Cocktails, veröffentlichte 1917 in seinem Buch The Ideal Bartender ebenfalls ein Rezept für den Gibson. Er verwendet 1,5 Teile Gin auf 1 Teil trockenen Wermut. Kein Bitter und auch keine eingelegten Zwiebeln.
Im selben Buch veröffentlichte Bullock aber auch einen anderen Drink namens Onion Cocktail, der mit Old Tom Gin und italienischem Wermut hergestellt wird. Und dieser Drink sollte mit einer eingelegten Zwiebel serviert werden.
Andere Theorien über den Gibson
Eine andere berühmte Geschichte über die Entstehung des Gibson Cocktails steht im Zusammenhang mit Charles Dana Gibson. Charles Gibson war ein bekannter New Yorker Werbeillustrator und der Erfinder des Gibson Girl.
Als er Charley Connolly, einen Barkeeper im New Yorker Player's Club, aufforderte, ihm einen besseren Martini zu machen, soll Connolly seinem Standard Martini-Rezept eine eingelegte Zwiebel hinzugefügt haben. Die Kreation hat dann angeblich den Namen Gibson Cocktail bekommen.
Rezept Gibson Cocktail
Eine Abwandlung des Dry Martini mit eingelegten Zwiebeln.
Ingredients
- 75ml London Dry Gin
- 15ml trockener Wermut
- 2 eingelegte Zwiebeln, aufgespießt auf einen Cocktailspieß
Instructions
- Gin und Wermut zusammen mit reichlich Eiswürfeln in ein Mixingglas geben und 15 - 20 Sekunden umrühren, bis der Inhalt gut gekühlt ist.
- Über ein Barsieb in ein Coupe- oder Martiniglas abseihen und mit den Silberzwiebeln garnieren.
Nutrition Information:
Yield:
1Serving Size:
95mlAmount Per Serving: Calories: 217Total Fat: 0gCarbohydrates: 2,5gSugar: 2,5gProtein: 0g