Manhattan vs. Old Fashioned Cocktail

Manhattan vs. Old Fashioned Cocktail

Von Sina / Zuletzt aktualisiert am 16. Mai, 2023 
Der Unterschied zwischen einem Old Fashioned und einem Manhattan Cocktail liegt in den Details. Beide Drinks gehen auf die Anfänge der Mixologie zurück und haben 2/3 der Zutaten gemein.

Wenn noch wenig Erfahrung mit Whiskey Cocktails hat, für den sind der Manhattan und der Old Fashioned Cocktail auf den ersten Blick sehr ähnlich. 

Beide sind klassische Whiskey Drinks mit drei Zutaten, wurden in den 1800er Jahren erfunden und verwenden Angosturabitter für zusätzliche Komplexität. Außerdem steht bei beiden Cocktails der Whiskey im Vordergrund - egal, ob Rye oder Bourbon.

Der Hauptunterschied zwischen den beiden Cocktails ist das Süßungsmittel. Der Old Fashioned wird traditionell mit Würfelzucker oder Simple Syrup gesüßt, während ein Manhattan süßen Wermut enthält - ein süßer, aufgespriteter Wein aus Italien. Das bringt einen komplexeren Geschmack mit einer subtileren süßen Note.

Faktencheck: Manhattan im Vergleich zum Old Fashioned

Für einen besseren Überblick beim Vergleich zwischen den Cocktails Manhattan und Old Fashioned, haben wir alle Fakten in einer Tabelle gegenübergestellt:

Manhattan Old Fashioned
Menge vor dem Rühren 90ml
70ml
Menge gesamt - nach dem Rühren 115ml 85ml
Alkoholgehalt 25.6% 27.8%
Alkoholmenge pro Drink 22,88g 14,92
Kosten pro Cocktail 2,50€ 2,10€
Zum ersten Mal erwähnt 1882 1862 (das heutige Rezept)

Der Old Fashioned ist also günstiger herzustellen, vom Volumen her kleiner und älter als der Manhattan Cocktail. Aber betrachten wir die Unterschiede mal im Detail.

Welcher der beiden hat mehr Volumen?

Der Manhattan ist ein größerer Cocktail als der Old Fashioned. Er hat nach Rühren im Mixingglas ca. 115ml im Vergleich zu 85ml. Die Mengen enthalten eine Verdünnung von etwa 25 % bei beiden Drinks.

Welches der beiden enthält mehr Alkohol?

Bezogen auf das Volumen ist der Old Fashioned (28% Alkoholgehalt) stärker als der Manhattan-Cocktail (25,5% Alkoholgehalt). Betrachtet man jedoch die Gesamtalkoholmenge in Gramm, so enthält ein Manhattan-Cocktail deutlich mehr Alkohol pro Getränk. Ein Glas hat 23 g Alkohol im Vergleich zu 15g beim Old Fashioned.

Kosten pro Cocktail

Die Kosten für die Zubereitung eines Manhattan zu Hause sind etwas höher als die für einen Old Fashioned. Der Preis für einen Manhattan-Cocktail beträgt etwa 2,50€, zuzüglich des Preises für die Maraschinokirsche. Ein Old Fashioned kostet dagegen nur 2,10€ zuzüglich des Preises für die Orangenschale.

Was war zuerst, Manhattan oder Old Fashioned?

Der Old Fashioned gilt weithin als der erste “richtige” Cocktail, der Vorreiter aller Craft-Cocktailrezepte. Daher ist es nur logisch, dass das Rezept in der Kategorie gewinnt.

Sein Ursprung geht wohl auf das Jahr 1806 zurück, als er noch den generischen Namen "Cocktail" hatte.

Dieser "Cocktail" bestand aus Spirituose, Wasser, Cocktailbitter (die besten findest du hier) und Würfelzucker - das moderne Old Fashioned-Rezept wurde erstmals 1862 im Jerry Thomas Bartender Guide veröffentlicht.

Der Manhattan Cocktail geht vermutlich auf Mitte des 18. Jahrhunderts zurück, wurde aber erst 1880 zum ersten Mal schriftlich erwähnt.

Ein Barkeeper namens William F. Mulhall behauptete, dass der Erfinder des Manhattan ein Mister Black sei und dass der Drink "wahrscheinlich der berühmteste seiner Zeit" wäre.

Gemeinsamkeiten von Manhattan und Old Fashioned

Vergessen wir nicht die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Whiskey Cocktails: Angefangen bei der Basis, die entweder Bourbon oder Rye Whiskey sein kann - je nach persönlicher Vorliebe.

Auch beinhalten beide Rezepte Cocktailbitter für mehr Komplexität und ein Süßungsmittel. Traditionell ist Angosturabitter Teil beider Rezepte.

Gerührt oder geschüttelt?

Beide Drinks werden gerührt und nicht geschüttelt. Als Faustregel gilt: Cocktails, die keine frischen Zutaten enthalten, wie Säfte oder Milchprodukte, werden mit Eis gerührt. Dazu gibt man die Zutaten in ein Rührglas mit Eis und rührt, bis der Inhalt gekühlt ist. Dieser Vorgang dauert zwischen 18 und 25 Sekunden und verdünnt den fertigen Drink um etwa 25 %.

Die Garnierung

Beide Drinks haben oft die gleiche Garnierung: Maraschinokirschen und/oder eine Orangenschale. Traditionell wird der Old Fashioned aber mit einer Orangenschale garniert und der Manhattan mit einer Maraschinokirsche garniert. Dennoch, beide Whiskey Cocktails können jedoch auch mit einer Kombination der beiden garniert werden.

Gibt es Unterschiede beim Servieren?

Ja, traditionell gibt es hier einen Unterschied. Ein Old Fashioned wird mit Orangenschale in einem Old Fashioned-Glas auf Eis serviert. Der Manhattan Cocktail wird dagegen traditionell ohne Eis in einem gekühlten Coupe- oder Martiniglas mit einer Maraschinokirsche als Garnitur serviert.

Unterschiede bei den Rezepten

Die beiden Rezepte unterscheiden sich in erster Linie durch das Süßungsmittel. Der Manhattan wird mit süßem Wermut gesüßt, der Old Fashioned mit Würfelzucker, aufgelöst in einem Spritzer Sodawasser.

Dadurch ist der Old Fashioned etwas süßer als der Manhattan. Andererseits verleiht die Verwendung von süßem Wermut dem Manhattan-Cocktail einen leicht kräuterigen Geschmack und eine subtile Rotweinnote.

Schauen wir uns die beiden Rezepte mal genauer an:

Old Fashioned Rezept

Old Fashioned Cocktail Rezept
  • 60ml Whiskey, Bourbon oder Rye
  • 1 Stück Würfelzucker
  • ein Spritzer Sodawasser
  • optional: drei Spritzer Angosturabitter

Manhattan Rezept

Manhattan Cocktail Rezept
  • 60ml Roggenwhiskey
  • 30ml süßer Wermut
  • zwei Spritzer Angosturabitter

Für den Manhattan wird eine größere Menge des süßen Wermuts verwendet. Das macht ihn auch zu einem volumenmäßig größeren Drink und ist der Grund, weshalb die Alkoholmenge auch höher ist. 

Der Old Fashioned wird mit einem Würfelzucker gesüßt, der mit Hilfe eines Muddlers und einem Spritzer Soda aufgelöst wird. 

Manhattan vs. Old Fashioned - Unterschied beim Geschmack

Beide Cocktails enthalten viel Whiskey und gelten als starke Drinks. Und obwohl sie viele Ähnlichkeiten aufweisen, sind die geschmacklichen Unterschiede deutlich.

Das Rezept für den Old Fashioned hebt im Wesentlichen die Basisspirituose hervor. Der Zucker dient dazu, die Aromen nochmal zu unterstreichen. Beim Manhattan schmeckt man eine subtilere Süße und der Wermut für einen komplexeren Geschmack. Neben dem dominanten Whiskey-Aroma finden sich hier Noten von Früchten, Gewürzen und Kräutern.

Gängige Variationen

Es gibt viele Möglichkeiten, die Originalrezepte der beiden Cocktails zu verändern. Zum Beispiel kann man die Zutaten austauschen, andere Cocktailbitter, eine sogenannte Split-Base verwenden oder den süßen Teil verändern.

Damit du dich bei der Fülle der Möglichkeiten nicht verhedderst, findest du hier die gängigsten Möglichkeiten, klassische Old Fashioned- oder Manhattan Cocktail Variationen zu kreieren: 

Manhattan Riffs

Der Manhattan hat im Vergleich zum Old Fashioned relativ wenige Abwandlungen hervorgebracht. In den meisten Fällen findet man Rezepte, bei denen nur Kleinigkeiten verändert werden: 

  • Ändern des Mischverhältnisses: Ohne eine einzige Zutat zu verändern, kannst du einen anderen Cocktail kreieren - ändere einfach die Mengen der Zutaten. Wenn du zum Beispiel die Menge an Wermut verdoppelst, bekommst du eine komplexere, fruchtigere und süßere Version. Oder reduziere den Wermut, um den Whiskey mehr in den Vordergrund zu stellen.
  • Andere Cocktailbitters: Cocktailbitter liegen im Trend und es gibt eine immer größer werdende Auswahl. Warum also nicht mal etwas Neues ausprobieren? Zum Beispiel Orangen- oder Grapefruitbitter anstelle von Angostura.
  • Verwende einen anderen Wermut: Wermut ist ein wesentlicher Bestandteil des Manhattan Cocktails und, je nach Produkt, ändert sich das Ergebnis. Unsere Empfehlungen sind Carpano Antica Formula oder Cocchi Storico Vermouth di Torino.
  • Ändere die Basis: Rye ist die traditionelle Basisspirituose für den Manhattan. Man kann hier aber auch auf andere Whiskeysorten umsteigen. Nimm einen guten Bourbon oder, wenn du experimentierfreudig bist, probiere Cognac oder einen guten Rum.

Old Fashioned Variationen

Der Old Fashioned ist einer der Cocktails mit einer schier unendlichen Anzahl an Riffs.

Da bei dem einfachen Drink aus drei Zutaten vor allem der Basisalkohol im Vordergrund steht, ist es leicht, kreative Variationen zu erfinden.

Nimm einfach eine Spirituose, die du gerne magst, und versuche, passenden Bitter dazu zu finden. Es gibt auch verschiedene sensationelle Old Fashioned Varianten mit Rum, Mezcal oder Gin als Basis.

Auch die anderen Komponenten sind austauschbar. Hier ein paar Anregungen:

  • Süßungsmittel austauschen: Der Würfelzucker wird oft durch Zuckersirup ersetzt. Aber warum nicht noch einen Schritt weiter gehen und aromatisierten Sirup verwenden? Probiere z.B. Ananassirup in einem Rum Old Fashioned und Agavensirup für einen Mezcal Old Fashioned. Oder verwende Honigsirup, um den Cocktail ein anderes Aroma und eine samtige Textur zu geben.
  • Ändern der Basisspirituose: Die einfachste und gängigste Art, das Old Fashioned Rezept zu variieren, besteht darin, die Basis zu ändern. Auch Versionen mit einer sogenannten Split-Base sind beliebt - diese enthalten nicht eine, sondern zwei verschiedene Spirituosen. Zum Beispiel ein Teil Mezcal und ein Tequila im Oaxaca Old Fashioned.
  • Nimm andere Cocktailbitters: Bei einem so delikaten Cocktail haben Cocktailbitters eine große Wirkung. Wie wäre es zum Beispiel mit Schokoladen- oder Orangenbitter.

Natürlich kann man auch mehrere Komponenten gleichzeitig austauschen. Wenn du aber noch nicht viel Erfahrung beim Mixen hast, empfehle ich, erst mal klein anzufangen.

So lernst du auch, was passiert, wenn die einzelnen Komponenten verändert werden und lernst was funktioniert und was nicht. Dadurch bekommst du ein gutes Gefühl für den Prozess der Entwicklung von neuen Cocktailrezepten.

Fazit

Auf den ersten Blick scheinen die Unterschiede zwischen dem Manhattan und dem Old Fashioned marginal zu sein. Auf den zweiten Blick wird jedoch klar, dass sich die beiden Drinks geschmacklich deutlich unterscheiden. Der Grund dafür ist vor allem der süße Wermut, der dem Manhattan Cocktail seinen vollmundigen Charakter verleiht.

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