Amaro Montenegro erklärt

Wie der Name schon sagt, gehört der Amaro Montenegro zur Familie der Amaro Liköre. Der beliebte, bernsteinfarbene Kräuterlikör kommt aus Bologna in Italien und wird aus 40 verschiedenen Zutaten hergestellt. 

Der bittersüße Kräuterlikör wurde erstmals 1885 hergestellt. Er gehört zum Untertyp der sogenannten Light Amaro und enthält 23% Alkohol. Generell haben Amari meist einen Alkoholgehalt zwischen 16% und 40%.

Ursprünglich hieß der Likör Elisivir Lungavita, wurde aber zu Ehren der zweiten Königin Italiens - Prinzessin Elena von Montenegro - in Amaro Montenegro umbenannt. Bis heute ist er einer der meistverkauften Amari Italiens.

Was genau ist Amaro Montenegro?

Amaro Montenegro ist ein italienischer Kräuterlikör mit einem bittersüßen Geschmack und einem Alkoholgehalt von 23%. Der Likör wird durch Mazeration verschiedener Kräuter, Pflanzen, Blüten, Rinden und Wurzeln in einer neutralen Grundspirituose hergestellt.

Insgesamt sind es 40 verschiedene natürliche Zutaten, die den unverwechselbaren Geschmack des Amaro Montenegro ausmachen. Bei der Herstellung wird ein komplexes, mehrstufiges Verfahren angewendet, um ein perfektes Gleichgewicht der Aromen aller dieser pflanzlichen Elemente zu erreichen.

Wie schmeckt Amaro Montenegro?

Amaro Montenegro ist süß und fruchtig mit einem Hauch floraler Noten von Rosenblättern. Man schmeckt Orangen- und Kirscharomen mit würzigen Noten von frisch geschnittenem Koriander, Kassiarinde und schwarzem Pfeffer. Er hat einen deutlich bitteren Geschmack, der aber im Vergleich zu anderen Amari trotzdem moderat ist.

Der bittere Geschmack kommt von Wermut, der vor allem im Abgang das dominierende Aroma ist. Er gleicht die anderen Aromen perfekt aus und schafft ein komplexes, aber dennoch mildes und sanftes Geschmacksprofil.

Wenn du auf der Suche nach einem vergleichbaren Ersatz, zum Beispiel für Cocktails, bist, ist Amaro Meletti eine ausgezeichnete Wahl. Wenn du den nicht bekommen kannst, haben wir hier noch eine Reihe Empfehlungen, die sich als Montenegro Ersatz eignen.

Amaro Montenegro vs. Nonino Quintessentia

Amaro Montenegro und Amaro Nonino Quintessentia sind sich ziemlich ähnlich, was das Geschmacksprofil und die Verwendung in Cocktails angeht. Schaut man aber genauer hin, unterscheiden sich deutlich hinsichtlich Alkoholgehalt, Textur, Süße und auch Zutaten.

Amaro Montenegro enthält nur 23% Alkohol im Vergleich zu 35% beim Amaro Nonino. Er hat dadurch auch eine höhere Viskosität und einen etwas süßeren Geschmack. Außerdem weist der Amaro Montenegro eine deutliche Zitrusnote auf, die viel ausgeprägter ist als beim Amaro Nonino.

Zutaten in Amaro Montenegro

Amaro Montenegro basiert auf einer neutralen Spirituose, die mit 40 pflanzlichen Stoffen aromatisiert und mit Zucker gesüßt wird. Die Marke hat bis heute 13 der 40 Zutaten bekanntgegeben:

• Koriandersamen
• Artemisia
• Nelken
• Getrocknete Orange
• Oregano
• Majoran
• Süßholzwurzel
• Zimt
• Muskatnuss
• Gewürznelken
• Safran
• Süße Orangen
• Bittere Orangen

Diese Zutaten sind aber nicht das ganze Geheimnis der Marke, denn die Art und Weise, wie sie verarbeitet werden, ist ebenso wichtig - und kompliziert. Das Rezept ist so zusammengestellt, dass sich laut Hersteller sechs Geschmacksrichtungen ableiten, die von diesen Pflanzen basieren. Diese sind:

• Bitter und krautig
• Würzig und blumig
• Schokolade und Karamell
• Frisch und balsamisch
• Vanille und rote Früchte
• Warm und tropisch

Wie wird Amaro Montenegro hergestellt?

Der Herstellungsprozess des Amaro Montenegro ist einer der aufwändigsten, die wir kennen. Gebraucht werden dafür:

• Die 40 pflanzlichen Zutaten
• 12 Essenzen, die aus einer geheimen Auswahl dieser Pflanzen hergestellt werden
• Die 6 Geschmacksnoten, die von diesen 12 Essenzen abgeleitet sind
• Plus 1 zusätzliche Geschmacksnote namens "Il Premio".
• Zucker, Wasser und Alkohol

Die Herstellung von Amaro Montenegro umfasst die Schritte Kochen, Mazerieren und Destillieren:

• Mazeration: Zuerst werden alle Zutaten zerkleinert und gekocht, wodurch sie ihr volles Aroma entfalten. Danach werden die Pflanzen, Wurzeln, Kräuter und Blüten 20 bis 30 Tage lang in Alkohol eingeweicht.
• Destillation: Das Ergebnis des ersten Schrittes sind verschiedene Pflanzenextrakte, die nun destilliert werden. Dieses Destillat bildet das Herzstück des Kräuterlikörs.
• Erzeugung der Geschmacksnoten: Am Ende der Destillation bleiben 12 sogenannte Mutteressenzen übrig. Durch sorgfältiges Mischen und Vermengen dieser 12 Essenzen kreiert der Kräutermeister die sechs Geschmacksnoten des Amaro Montenegro.
• Mischen: Die sechs Geschmacksnoten werden durch Zugabe von Wasser, Zucker und Alkohol vermischt und kombiniert, bevor die letzte Zutat - Il Premio - hinzugefügt wird.
• Der letzte Schliff: Die letzte Zutat mit dem undurchsichtigen Namen Il Premio ist der wahre Kern des Amaro Montenegro. Sie ist der Hauptbestandteil des Montenegro Geheimrezepts. Der Geschmack dieser Zutat ist so intensiv, dass ein einziger Tropfen ausreicht, um den Geschmack einer ganzen Flasche Amaro Montenegro zu verändern. Ein Liter Premio reicht also für 15.000 Flaschen.

Servierempfehlung

Am besten trinkt man Amaro Montenegro auf Eis und serviert ihn mit einer frischen Orangenscheibe. So können sich die feinen Aromen des Likörs am besten entfalten. Das ist in Italien auch die gängige Art, diesen zu trinken - typischerweise nach einem leckeren Essen.

Amaro Montenegro lässt sich aber auch perfekt mit anderen Zutaten in Cocktails kombinieren. Er bringt eine subtile Bitternote und hat ein intensives, komplexes Geschmacksprofil. Er eignet sich zum Beispiel auch als Ersatz für Amaro Nonino in einem Paper Plane Cocktail oder in anderen Rezepten:

Amaro Montenegro in Cocktails

Amaro ist ein vielseitiger Likör, der sich für verschiedenste Cocktails eignet. Je nach Rezept und Mischungsverhältnis bringt er Süße, Bitterkeit oder Kräuternoten. Hier sind einige ausgezeichnete Rezepte, die du diesem Amaro machen kannst:

• Der Mezcal Sour
• Der Monte Paloma Cocktail
• Der Amaro Spritz
• Der MonteNegroni
• Der Second Serve

Geschichte

Der Kräuterlikör wurde 1885 vom Destillateur Stanislao Cobianchi gegründet. Der einflussreiche italienische Dichter Gabriele D'Annunzio, außerdem auch Journalist und Aristokrat, nannte ihn einst den "Likör der Tugenden".

Um die perfekten Zutaten für sein Meisterwerk zu finden, bereiste Cobianchi vier Kontinente. Auf diesen Reisen sammelte er alle Arten von Blumen, Wurzeln, Blättern, Zitrusschalen, Hölzern, Rinden, Samen, Stängeln und Früchten.

Als Meister der Kräuterkunde extrahierte Cobianchi die Essenz seiner Zutaten in einem komplizierten, mehrstufigen Prozess.

Dieses Verfahren wurde von Generation zu Generation weitergegeben und wird auch heute noch angewandt. Die Herstellung wird nach wie vor von einem Kräutermeister überwacht, der für eine gleichbleibend hohe Qualität sorgt.

Fazit

Der komplexe, goldene Amaro Likör ist nicht umsonst ein Favorit unter Barkeepern. Er hat die für Amari typische Kräuterkomplexität, jedoch mit einer moderaten Bitternote. Stattdessen sind die Aromen, besonders aufgrund des aufwändigen Herstellungsverfahrens, wunderbar ausgewogen.

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