Canchánchara in Tontasse Jicara

Kubanischer Canchánchara Cocktail

Von Sina / Zuletzt aktualisiert am 10. Januar, 2023 
Der Canchánchara ist einer der ältesten kubanischen Cocktails und wird mit Aguardiente, Honig und frisch gepresstem Limettensaft gemacht.

Lange Zeit war Canchánchara Cocktail außerhalb Kubas praktisch unbekannt. Sogar auf der karibischen Insel selbst war es lange nicht viel anders. Bis heute wissen viele Kubaner nicht, was der Canchánchara ist. 

Sobald man aber in Trinidad, einer kleinen Stadt im Süden Kubas, ankommt, ist der Canchánchara plötzlich überall. Dort ist auch der beste Ort, um mehr über diesen einheimischen Cocktail zu erfahren und da sind wir auch hin.

Lies weiter und erfahre mehr über Canchánchara, seinen Ursprung, wie man ihn macht und trinkt.

Zutaten 

Das Rezept für den traditionellen Cocktail ist einfach und minimalistisch: Aguardiente, Honig und Saft von limón criollo, auch bekannt als mexikanische Limette oder Key lime. 

Da Aguardiente oft schwer zu bekommen ist, kann man stattdessen auch klaren kubanischen Rum verwenden. Der Geschmack ist recht ähnlich, und das Ergebnis ist mit dem traditionellen Rezept vergleichbar.

Die dritte Komponente ist der Honig. An der Stelle können die Rezepte für Canchánchara stark variieren. Selbst in Trinidad, der Heimatstadt des Drinks, gibt es sehr zuckerhaltige und dickflüssige Mischungen oder eher wässrige Varianten mit nur wenig Süße.

Manche Rezepte enthalten puren Honig, so dass er sich nicht so leicht mit den anderen Zutaten vermischt, andere fügen noch etwas Wasser hinzu, um das Mischen zu erleichtern.

Der beste Kompromiss für zu Hause ist Honigsirup. Er süßt den Cocktail, ohne ihn zu klebrig zu machen. -Und du kannst den Sirup für einen sensationellen Canchánchara ganz einfach zu Hause machen.

Was ist Aguardiente?

Normaler Aguardiente ist ein spanischer Oberbegriff für alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt zwischen 30 und 60%. Kubanischer Aguardiente wird aus Zuckerrohr hergestellt und ähnelt Rum. Der Hauptunterschied ist, dass kubanischer Aguardiente nur aus Zuckerrohrsaft hergestellt. Rum dagegen meist aus Saft und Melasse.

Wenn du also keinen kubanischen Aguardiente für deinen Canchánchara bekommen kannst, verwende am besten weißen Rum oder einen anderen Aguardiente aus Lateinamerika.

So wird der Cocktail traditionell gemacht

Vor ein paar Jahren besuchten wir mit Freunden einen privaten Canchánchara-Kurs.  Wir saßen im Kreis, und der Kursleiter mixte erst mal für jeden von uns einen Drink und erklärte dabei ein bisschen die einzelnen Schritte. 

Danach sollten wir es selbst ausprobieren. Das war's. Ziemlich unspektakulär und auf den ersten Blick sein Geld nicht wert. Allerdings ist uns auch erst dann aufgefallen, dass es kein Barmaß gibt. Und genau das macht es so schwer, den Drink zu mixen.

Denn wenn man einen echten Canchánchara auf traditionelle Weise machen will, sind Messbecher nicht erlaubt. Wir verschätzen uns allesamt beim Honig, was wir mit mehr Aguardiente versuchten wieder wett zu machen, bis eben dieses dann aus war, bevor wir alle an der Reihe gewesen waren.

Um es kurz zu machen: Am Ende schmeckte nichts nach dem Canchánchara, den wir am Anfang bekommen hatten und auch zu Hause habe ich sehr viel Übung gebraucht, den Cocktail ohne Jigger hinzubekommen. Um dir Zeit und Aufwand zu sparen, verwende deshalb besser einen Jigger und halte dich an die Maße unten in unserer Rezeptkarte.

Richtig zubereitet, ist der Canchánchara ein super Drink und serviert in den traditionellen Tonbechern, auch ein richtiger Hingucker. Wie bereits erwähnt, empfehle ich für die Zubereitung des zu Hause oder in einer Bar Honigsirup anstelle von Honig.

Normalerweise ist ein Verhältnis von 1:1 (Honig zu Wasser) ausreichend, aber in diesem Fall passt eine Mischung von 2 Teilen Honig zu 1 Teil Wasser deutlich besser. Ich erhöhe sogar gerne auf ein Verhältnis von 3:1.

Die Geschichte des Canchánchara

Manche behaupten, der Canchánchara wäre der älteste kubanische Cocktail, das stimmt aber nicht. Das Originalrezept des Mojito ist deutlich älter. Aber er wird oft als eine Art Vorläufer des Daiquiri gesehen. 

Außerdem gilt der Canchánchara als der einzige 100% original kubanische Cocktail, da andere Cocktails wie eben der Mojito, der Daiquiri oder auch der Cuba Libre von Ausländern erfunden wurden.

Im Gegensatz dazu ist der Canchánchara eine Erfindung des kubanischen Volkes, die den Guerillakämpfern, den sogenannten Mambises zugeschrieben wird. Diese Mambises kämpften im Zehnjährigen Krieg von 1868 bis 1878 und später auch im Unabhängigkeitskrieg von 1895 bis 1898.

Cocktail-Historikern zufolge fällt die Erfindung der Canchánchara wahrscheinlich in die Zeit des Zehnjährigen Krieges. In dieser Zeit war er bereits weit verbreitet und recht bekannt.

Die Wurzeln des Drinks sind eng mit der Stadt Trinidad verbunden. Eine Stadt in einer Region, die auf eine lange Geschichte der Sklaverei zurückblicken kann und die lange um ihre Unabhängigkeit kämpfen musste.

Das Getränk wurde von den Sklaven, die auf den Feldern arbeiteten, als eine Art medizinisches Stärkungsmittel getrunken - schon damals in traditionellen Tonbechern, den jícaras.

Da der Canchánchara vor allem im Süden beliebt war, ist er nicht so bekannt wie der Daiquiri und der Mojito. Diese beiden Cocktails machten sich in der Hauptstadt Havanna einen Namen - während der Zeit der Prohibition in den USA ein Zufluchtsort für Amerikaner.

Der Canchánchara hingegen war in Havanna unbekannt und ist das zum Teil noch heute. Allerdings hat der traditionelle Cocktail es auf die offizielle Liste der internationalen Bartender Association IBA geschafft und sich damit selbst ein Denkmal gesetzt.

Die traditionelle Grundlage des Canchánchara ist, wie erwähnt, Aguardiente. Es wird aber immer schwieriger, authentischen kubanischen Aguardiente zu kaufen, da die Produktionsmengen gering sind. Aufgrund dieser begrenzten Verfügbarkeit sind viele Bars in Kuba dazu übergegangen, stattdessen silbernen (Plata) Rum zu verwenden.

Jícaras - die traditionellen Tonkrüge

Cancháncharas werden in kleinen Tongefäßen, den Jícaras, serviert. Doch so traditionell die handgefertigten Tonkrüge von heute auch aussehen, die ursprüngliche Form und auch das Material waren ganz anders.

Die kubanischen Sklaven tranken ihren Canchánchara aus Gefäßen, die aus den Früchten des Kalebassenbaums hergestellt wurden. Erst später entwickelten sich diese Gefäße zu den Tonkrügen. Der Name dieser Gefäße war jedoch immer jícaras, unabhängig von den verwendeten Materialien.

In Trinidad gibt es Jícaras heute gefühlt an jeder Ecke. Aber ein Mann ist besonders berühmt für die Herstellung dieser Gefäße, und jeder kennt ihn nur unter Chichi.

Chichi ist ein echter Töpfermeister und hat sein Leben der Herstellung wunderschöner Tonwaren gewidmet. Natürlich sind viele seiner Werke handgefertigte Jícaras.

Canchánchara in Tontasse Jicara
Yield: 90ml

Rezept Canchánchara

Mixing Zeit: 3 minutes
Total Time: 3 minutes

Ein traditioneller kubanischer Cocktail, traditionell serviert in einer Jícara.

Ingredients

  • 45ml Aguardiente (alternativ: weißer Rum)
  • 22,5ml Honigsirup (im Verhältnis 2:1 oder 3:1)
  • 15ml frisch gepresster Limettensaft

Instructions

  1. Gib alle Zutaten in einen Cocktailshaker und fülle den Shakerbecher dann mit Eis auf und shake für 15 Sekunden.
  2. Den Drink dann in einen mit Eis gefüllten Tonbecher abseihen. Alternativ kannst du auch ein gekühltes Cocktailglas verwenden.
  3. Mit einer Limettenspalte garnieren.

Nutrition Information:

Yield:

1

Serving Size:

90ml

Amount Per Serving: Calories: 166Total Fat: 0gSodium: 1mgCarbohydrates: 18gSugar: 17gProtein: 0g

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