Rum ist eine beliebten Spirituose und ist im vergleich zu anderen hochprozentigen Spirituosen etwas süßer. Er wird entweder aus Zuckerrohrsaft, Melasse oder aus Sirup hergestellt - Zuckerrohr muss es aber immer sein, daher auch der süßliche Geschmack. Abgesehen davon ist Rum aber sehr vielseitig.
Er kann entweder klar, golden gefärbt oder dunkel sein, direkt nach dem Destillieren abgefüllt oder mehrere Jahre fassgelagert werden. Einige sind gefiltert, andere nicht. Und das sind nur ein paar Beispiele für die vielen Aspekte, in denen sich Rum unterscheiden kann.
Rum - Die Fakten
Basis: Zuckerrohr (i.d.R. Melasse oder Saft)
Alkoholgehalt: 40% bis 75,5%
Kalorien pro ml: 210 bis 402
Herkunft: Brasilien und Karibik
Farbe: weiss (nicht gereift), hell (kurz fassgelagert), dunkel (lange gereift oder mit Farbstoff)
Am besten serviert: pur (gereifter Rum) oder in Cocktails (alle Sorten)
Was ist Rum?
Rum ist eine hochprozentige Spirituose, die aus Zuckerrohrsaft oder Melasse hergestellt wird. Wie andere beliebte Spirituosen muss Rum einen Mindestalkoholgehalt von 37, 5% haben, in den USA analog mindestens 40%.
Die Grundzutaten werden zuerst fermentiert und dann destilliert. Ungealterter weißer Rum wird direkt nach der Destillation in Flaschen abgefüllt. Andere Sorten werden zuerst noch in Eichenfässern gelagert.
Der größte Teil des Rums wird in der Karibik hergestellt, obwohl seine Wurzeln wahrscheinlich in Brasilien liegen.
Die verschiedenen Rumsorten
Wenn man von Rum spricht, handelt es sich meist um eine Spirituose, die aus Melasse hergestellt wird. Allerdings basieren nicht alle Rumsorten auf Melasse. Rhum Agricole, zum Beispiel, wird aus vergorenem Zuckerrohrsaft hergestellt.
Rhum Agricole ist eine spezielle Unterart des Rums, die im französischsprachigen Teil der Karibik beliebt ist. Die wichtigsten Inseln, auf denen Rhum hergestellt wird, sind Martinique, Haiti und Guadeloupe.
Allerdings ist Rhum bei uns nicht besonders bekannt. Deshalb hier eine Übersicht über die Gängen Arten von Rum:
- Weißer Rum
- Goldener Rum
- Dunkler Rum
- Schwarzer Rum
- Fassgelagerter Rum (Añejo oder Extra Añejo)
- Cachaça
- Navy Rum
- Aromatisierter Rum, zB. Kokos-Rum
- Overproof Rum (151 Rum gehört zB. in diese Kategorie)
- Aguardiente
In unserem Guide zu den verschiedenen Rumsorten findest du genauere Infos zu jedem dieser Typen.
Wie schmeckt Rum?
Der Geschmack von Rum hängt wie so oft von der Sorte und der Marke ab. Weisser Rum auf Melassebasis ist eher leicht mit einem frischen und nur leicht süßen Geschmack.
Fassgelagerter Rum dagegen hat oft einen schwereren, süßeren, vollmundigen Geschmack mit einem Hauch Eiche und Vanille.
Der Geschmack von Rhum unterscheidet sich wiederum stark von den bekannteren weißen und dunklen Rumsorten. Er schmeckt viel erdiger.
Cachaça schmeckt oft wie eine Kreuzung aus weißen Rum und Rhum. Er ist leicht süß, hat aber die typischen erdigen Noten von Rhum.
Rum - Ursprung und Geschichte
Cachaça, Hauptbestandteil des Caipirinha, dem brasilianischen National-Cocktail, gilt als Vorläufer des Rums. Das von Portugiesen nach Brasilien gebrachte Zuckerrohr wurde von Sklaven geerntet und weiterverarbeitet zu Cachaça.
Es gibt keine 100% zuverlässigen Quellen, aber höchstwahrscheinlich wurde der erste Cachaça im Jahr 1532 in Brasilien destilliert. Dieses Jahr markiert damit auch das erste Mal, dass überhaupt eine Spirituose in Lateinamerika hergestellt wurde.
Von Brasilien aus gelangten das Zuckerrohr und das Destillationsverfahren in andere Länder, darunter auch die Karibik.
Experten und Historiker sind sich immer noch nicht ganz einig, wo Rum, wie wir ihn heute kennen, zum ersten Mal destilliert wurde. Wahrscheinlich ist aber, dass Barbados Mitte des 16. Jahrhunderts die erste Karibikinsel war, die Rum hergestellt hat.
Die ersten schriftlichen Belege für die Rumproduktion auf Barbados gibt es erst für das Jahr 1703, circa 50 Jahre später. Das zugehörige Unternehmen, Mount Gay Rum, ist noch heute im Geschäft und eine beliebte Marke unter Rum-Liebhabern.
Wie wird Rum hergestellt?
Obwohl sich Rum in Aroma, Geschmack und Herstellungsverfahren stark unterscheidet, haben sie alle zwei Dinge gemeinsam: das Zuckerrohr und das grundlegende Konzept bei der Herstellung.
1. Schritt: Zutaten
Man benötigt entweder Zuckerrohrsaft oder Melasse.
2. Schritt: Gärung
Hersteller fügen dem Zuckerrohr Hefe und Wasser zu, um den Gärungsprozess zu starten. Dabei wird der Zucker in Alkohol umgewandelt.
Dieser Prozess kann zwischen einem Tag und drei Wochen dauern. Letztlich hängt die Dauer von der verwendeten Hefe und der Art von Rums ab.
Das Resultat nach dem Gärungsprozess ist eine süssliche Maische mit niedrigem Alkoholgehalt.
3. Schritt: Destillation
Die bei der Gärung entstandene Maische wird destilliert, um einen höheren Alkoholgehalt zu erhalten. Dazu wird das Gemisch erhitzt und entweder im Säulenbrennverfahren oder in einem Destillierapparat kondensiert. Die Wahl des Destille hat auch Auswirkungen auf den endgültigen Geschmack der Spirituose.
4. Schritt: Reifung (optional)
Der letzte Schritt ist die Reifung. Nicht alle Rumsorten werden vor Abfüllung gelagert, die meisten viele allerdings schon.
Ungelagerter Rum oder Cachaça sind in der Regel recht scharf und herb. Die Reifung in Holzfässern mildert die herben Noten, entwickelt den Geschmack und verleiht dem Produkt das charakteristische Holzaroma mit den Hauch von Vanille.
Als Faustregel kann man sagen: Je länger ein Rum in einem Fass reift, desto ausgefeilter und weicher ist sein Geschmack.
Faktoren, die die Qualität von Rum beeinflussen
Auch innerhalb einer Rumsorte unterscheiden sich die Aromen von Produkt zu Produkt sehr stark, da so viele Aspekte einen Einfluss auf den Geschmack haben.
Hier einige Beispiele für Faktoren, die eine entscheidende Rolle für den endgültigen Geschmack von Rum spielen
- Die Herkunft des Zuckerrohrs
- Die Form des Zuckerrohrs: Saft oder Melasse
- Die Dauer der Gärung
- Die für die Gärung verwendete Hefe
- Alle Materialien und Geräte, die während der Gärung verwendet werden
- Die Art des Destillierapparats: Pot oder Column Still
- Die Reife-Dauer
- Die für die Lagerung verwendeten Fässer
- Die Aging-Methode: Standard, mehrere Fässer oder Solera-Methode
- Das zur Verdünnung vor der Abfüllung verwendete Wasser
usw. -Wird nur einen dieser Aspekte geändert, wirkt sich das spürbar auf den Geschmack und die Qualität des Produkts aus.
Wie trinkt man Rum richtig?
Einen gelagerten Premium-Rum, Añejo oder Extra Añejo, trinkt man am besten pur oder auf Eis (on the rocks). Auf diese Weise kommen die Aromen am besten zur Geltung. Andere Rumsorten, vor allem weissen, mixt man am besten in Cocktails:
Cachaça zum Beispiel ist die Basis für einen perfekten Caipirinha, Rhum eignet sich hervorragend für einen Ti' Punch, und weißer Rum ist die Grundlage für Klassiker wie Daiquiri und Mojito.
Falls du Hilfe dabei braucht, den besten Rum für deine Cocktails zu finden, sind hier ein paar Empfehlungen:
- Bester Rum für den perfekten Daiquiri
- Bester Rum für Mojito-Cocktails