In vielen Ländern, vor allem in Osteuropa, wird Vodka - oder Wodka- vorrangig als Shot serviert. Gleichzeitig ist es aber auch eine der beliebtesten Spirituosen in Cocktails - nur Gin wird noch öfter verwendet.
Im Pro-Kopf-Konsum von Vodka liegen Osteuropäische Länder wie Russland (über 50% des Gesamtkonsums) auf den ersten Plätzen, aber die USA sind weltweit schon auf Platz 6 und Großbritannien auf Platz 9. Laut Worldatlas ist Österreich auf Platz 13, Deutschland und die Schweiz sind nicht in den Top 15.
Vodka - Die Fakten
Basis: hauptsächlich Getreide, Kartoffeln, aber auch Mais oder Trauben
Alkoholgehalt: 37,5% bis 96%
Kalorien pro 100ml: 200 bis 620 (abhängig vom Alkoholgehalt)
Herkunft: Polen und Russland
Farbe: Transparent
Am besten serviert: Gekühlt, als Shot oder in Cocktails
Was ist Vodka?
Vodka ist eine klare Spirituose mit fast neutralem Geschmack, die oft gekühlt als Shot serviert wird. Der Alkoholgehalt muss in Europa mindestens 37,5% betragen, kann aber auch bis zu 96% erreichen (nicht zum Verzehr geeignet). Die meisten Vodkas werden aber mit einem Alkoholgehalt von 40 % abgefüllt, was der gesetzliche Untergrenze in den USA entspricht.
Meist wird Vodka aus Getreide- oder Kartoffelmaische destilliert, aber auch Mais oder Weintrauben können zu Vodka verarbeitet werden.
Dank seinem milden Geschmacks ist Vodka eine beliebte Wahl für Highballs. Er passt zu so gut wie jedem Mixern - von Säften und Limo zu Tonic, Cola oder Energy Drinks.
Die verschiedenen Vodka Sorten
Es gibt nicht die eine offizielle Klassifizierung von Vodka, wie das bei anderen Spirituosen der Fall ist. In der Regel werden wird Vodka aber nach Basisalkohol unterschieden. Die gängigsten sind:
- Vodka auf Getreidebasis
- Vodka auf Kartoffelbasis
- Vodka auf Fruchtbasis
- Vodka aus Melasse
Obwohl guter, nicht aromatisierter Vodka eigentlich immer wenig Eigengeschmack hat, macht die Klassifizierung weitestgehend Sinn. Kartoffel Vodka zum Beispiel hat in der Regel am wenigsten Eigengeschmack und ist daher ein Favorit für Cocktails. Aus Getreide hergestellte Vodkas haben ein minimal kräftigeres Aroma.
Weiter kann man Vodka auch nach dem Herstellungsland kategorisieren. In Polen ist man zum Beispiel ganz stolz auf den eigenen Vodka. Kein Wunder, dass polnische Marken zu den Top Produkten gehören, z.B. Belvedere oder Chopin.
Aromatisierter Vodka ist übrigens meist kein echter Vodka, eher alkoholische Getränke mit Vodka-Basis, die nach Destillation oft mit Aromen versetzt werden und meist einen Alkoholgehalt 35 % oder weniger haben - also weniger als das gesetzliche Minimum.
Wie schmeckt Vodka?
Wie gesagt, Vodka schmeckt verhältnismäßig neutral und ist je nach Qualität und Alkoholgehalt weicher oder schärfer. Trotzdem gibt es folgende grobe Einordnung:
- Roggen-Vodka hat ein stärkeres Aroma und einen leichten Eigengeschmack. Premium Roggen Vodka kann sogar Noten von Getreide oder Nüssen aufweisen.
- Weizen-Vodka ist besonders weich, fast geschmacksneutral und hat keinen scharfen Alkoholgeschmack.
- Kartoffel-Vodka ist glutenfrei und vollmundiger als getreidebasierter Vodka.
Um ehrlich zu sein sind diese Nuancen allerdings für den ungeübten Vodka-Trinker kaum zu schmecken und wahrscheinlich auch für den geübten nur sehr schwer.
Wie trinkt man Vodka richtig?
Weltweit betrachtet wird Vodka meist gekühlt oder als Shot getrunken. Aber vor allem in den westlichen Ländern wird er auch häufig in Longdrinks und Cocktails verwendet. Klassiker wie der Skinny Bitch, der Espresso Martini, der Cosmopolitan und der White Russian basieren auf Vodka.
Der neutrale Geschmack in Verbindung mit dem hohen Alkoholgehalt hebt andere Komponenten gut hervor. Ein Drink, bei dem das ungewöhnlich gut funktioniert, ist die Bloody Mary. Eine ähnlich gewagte Kombination wäre mit Gin, Rum, Whiskey oder Brandy wohl kaum möglich.
Wo kommt Vodka eigentlich her?
Russland, sollte man meinen. Und fragt man Leute nach dem Ursprungsland von Vodka, sagen die meisten auch intuitiv Russland. Auch Cocktails wie der Black Russian, der White Russian oder der Russian Spring Punch basieren auf dieser Annahme. Und ganz falsch ist die bestimmt auch nicht.
Allerdings, wenn man sich aber die Geschichte von Vodka einmal genauer ansieht, ist die Antwort nicht ganz so eindeutig. Tatsächlich ist es sogar wahrscheinlicher, dass der wahre Ursprung in Polen liegt.
Die erste schriftliche Erwähnung von Vodka war im Jahr 1405 und stammt aus Polen. Die erste belegte russische Erwähnung erschien erst hundert Jahre später. Das ist natürlich kein abschließender Beweis, aber es zeigt, dass es doch eine gute Möglichkeit gibt, dass polnischer Vodka zuerst da war.
Bis heute streiten sich die Russen und die Polen darüber, wer Vodka nun wirklich erfunden hat. Aber zumindest nach heutigem Wissensstand wird die Sache sich nicht so schnell klären lassen.
Wie wird Vodka hergestellt?
Der Prozess der Vodkaherstellung umfasst die folgenden vier Schritte:
Maischen
Die Grundzutaten, wie Getreide oder Kartoffeln, werden mit Wasser vermischt und erhitzt, bis sich die Stärke in Zucker verwandelt - das Resultat heißt Maische und schmeckt auch recht süßlich. Dann wird der Zucker zu Alkohol vergoren.
Gärung
Durch die Zugabe von Hefe zu dieser Mischung wird der Gärungsprozess in Gang gesetzt. Innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne wird die Maische alkoholisch. In diesem Stadium enthält die Mischung in der Regel etwa 6 bis 8% Alkohol.
Destillation
Bei der Destillation wird die Maische mit niedrigem Alkoholgehalt auf 78,4°C (173°F) erhitzt. Bei dieser Temperatur beginnt der Alkohol zu sieden und verdampft. Wenn der Dampf abkühlt, wird er wieder flüssig und wird gefiltert, um ein kristallklares und geschmacksneutrales Destillat zu erhalten.
Dieser Schritt wird so lange wiederholt, bis die Spirituose die gewünschte Menge Alkohol enthält.
Abfüllen
Im letzten Schritt wird der Vodka mit Wasser gemischt, um die gewünschte Alkoholmenge zu erreichen. In der Regel sind das um die 40% vol. Einige Produkte werden jedoch nicht gemischt und mit einem sehr hohen Alkoholgehalt von bis zu 96% abgefüllt. Diese sind aber nicht zum Verzehr geeignet.