Die einfache, aber elegante Mischung macht den klassischen Manhattan Cocktail nicht nur zu einem sensationell guten Drink, sondern er ist auch sehr einfach gemacht. Die herb-süße Kombination aus Whiskey, Wermit und Cocktailbitter spricht viele verschiedene Geschmäcker an, was den Manhattan zum absoluten Evergreen macht - obwohl er nie wirklich im Trend zu liegen scheint.
Aber woher kommt das Rezept überhaupt? Hier ist die Geschichte des berühmten Cocktails aus New York:
Wer hat den Manhattan Cocktail erfunden?
Am wahrscheinlichsten scheint derzeit, dass der Manhattan-Cocktail in den 1860er Jahren von einem Barkeeper mit dem Namen Black erfunden wurde. Er soll das Rezept während seiner Arbeit in einer Bar in der Houston Street am Broadway in New York kreiert haben.
Es gibt allerdings noch einige andere Versionen über die Erfindung des Manhattan Cocktails und viele, die diesen Klassiker gerne für sich beanspruchen würden. Sicher ist aber, dass er auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht und einer der ersten - wenn auch nicht der erste - Cocktail war, der süßen Wermut enthielt.
Wie bei den meisten klassischen Cocktails ist es schwer mit 100%iger Sicherheit zu sagen, wer das Rezept erfunden hat. Von den vielen Behauptungen und Geschichten halten sich zwei hartnäckiger als andere. -die eine, weil sie eine ganz gute Story abgeben würde, die andere da sie als glaubwürdiger gilt als alle anderen:
Die Geschichte des Manhattan Clubs
Eine Geschichte, die relativ erfolgreich kursiert, besagt, dass der Manhattan Cocktail aus dem Manhattan Club in New York City stammt. Lange Zeit haben Zeitungen und und auch Onlinemagazine das als feststehende Tatsache verbreitet. Mittlerweile ist aber klar, dass die historische Grundlage für diese Behauptung ziemlich schwach ist.
Der Club erklärte, der Drink sei eine Kreation für eine Party gewesen, die Lady Randolph Churchill Ende 1874 für den damaligen Präsidentschaftskandidaten S.J. Tilden veranstaltet hatte. -Churchill, wie die Mutter von Winston Churchill.
Diese Behauptung wurde durch eine Zeitungskolumne von Patrick Murphy vom März 1945 gestützt. Er schrieb, dass am Abend des 29. Dezember im Manhattan Club eine denkwürdige Party zu Ehren von Samuel J. Tilden stattgefunden habe.
Laut Murphy ging dem Abendessen ein Drink aus "amerikanischem Whiskey, italienischem Wermut und Angostura Bitters" voraus. Er wies jedoch auch selbst schon darauf hin, dass es sehr gut möglich wäre, dass der Drink bereits zuvor serviert wurde.
Da Lady Randolph im Dezember 1874 nachweislich nicht in den USA war, könnte auch der Rest der Geschichte erfunden sein. Sie hatte nur vier Wochen vor dem angeblichen Abendessen Winston Churchill zur Welt gebracht und nach der Geburt einige Zeit in Frankreich verbracht. - Selbst wenn diese Party also stattgefunden hätte und Manhattan Cocktails serviert worden wären, würde das kaum bedeuten, dass der Cocktail dafür erfunden wurde.
Mr. Black hat den Manhattan erfunden?!
Die wahrscheinlichere Version, nach Ansicht verschiedener Historiker, ist die Geschichte von William F. Mulhall, einem angesehenen Barkeeper, der zu der Zeit im Hoffman House in New York City arbeitete.
In den 1880er Jahren schrieb Mulhall, dass der Manhattan-Cocktail sei in den 1860er Jahren erfunden worden:
"Der Manhattan-Cocktail wurde von einem Mann namens George Black erfunden, der in den [achtzehn-] sechziger Jahren ein Lokal zehn Türen unter der Houston Street am Broadway führte - wahrscheinlich der berühmteste Drink seiner Zeit."
Im Original: "The Manhattan cocktail was invented by a man named Black, who kept a place ten doors below Houston Street on Broadway in the [eighteen-] sixties—probably the most famous drink in the world in its time."
Dass Mulhall diese Behauptung fast 20 Jahre nach dem Ereignis macht, wirft aber auch hier berechtigte Zweifel an der Geschichte auf. Andererseits gibt es kein Motiv, warum Mulhall die Story komplett erfunden haben sollte, denn er hatte absolut keinen Nutzen von der Behauptung.
Warum heißt der Cocktail Manhattan?
Der Manhattan Club argumentiert, dass der Name des Cocktails auf den Namen eben dieses Clubs zurückgeht. Da es aber überhaupt nicht wahrscheinlich ist, dass das Rezept dort erfunden wurde, macht das wenig Sinn. Stattdessen wurde er wahrscheinlich -wie der Club ja auch- ganz banal nach dem New Yorker Stadtteil Manhattan benannt.
Mittlerweile gibt es auch Cocktailrezepte für vier weitere Stadtbezirke: Bronx, Brooklyn, Queens und sogar Staten Island. Diese sind natürlich lange nicht so bekannt und einflussreich, aber spielen dennoch eine Rolle in der modernen Mixologie.
Das ursprüngliche Rezept des Manhattan Cocktail
Das Rezept für den Manhattan Cocktail ist ein sehr interessantes. -Besonders, weil es über die letzten 2 Jahrhunderte unzählige Veränderungen durchlaufen hat.
Whiskey, Wermut und Cocktailbitter sind die Hauptbestandteile. Aber die Verhältnisse wunden im Laufe der Zeit immer wieder angepasst, ebenso wie zusätzliche Zutaten. Die beliebtesten Zusätze waren Gomme Sirup, Curacao und sogar Absinth, wie im Rezept des Buchs the Flowing Bowl von 1892.
In den 1900er Jahren wurde das Rezept wieder geändert. Gomme Sirup und Absinth wurden aus dem Rezept gestrichen, und Angostura ersetzte den Orangenbitter.
Kanadischer Whisky im Manhattan Cocktail wurde beliebter, da er während der Prohibition leichter zu bekommen war. Auch in der Zeit nach der Prohibition verwendeten viele den Whisky weiterhin wegen seines milden Geschmacks. Im Laufe der Zeit wechselte das Rezept zu Bourbon und dann wieder zurück zum kanadischen Rye.
Der etwas süßere Geschmack von Bourbon passt gut zu den reichhaltigen Aromen von Wermut, ergibt dabei dann entsprechend aber auch einen vergleichsweise süßen Drink. Das ist der Hauptgrund, warum im klassischen Manhattan Cocktailrezept heute Rye Whisky als Basis verwendet wird. Ein weiterer Grund ist, dass Rye scheinbar auch im Original verwendet wurde.
Manhattan - Variationen des Rezepts
Obwohl es nur drei Zutaten sind, gibt es viele Variationen und Abwandlungen des klassischen Rezepts. Nicht so viele wie bei einem Old Fashioned, aber doch eine ganze Menge. Ich werde nicht auf alle eingehen, sondern mich auf vier Variationen konzentrieren, die ich hier erläutern möchte.
Der Black Manhattan
Eine beliebte Abwandlung ist der Black Manhattan. Bei dieser Variante wird Amaro Averna anstelle von süßem Wermut verwendet.
Das Ergebnis ist ein, im Vergleich zum Original, aromatischerer Cocktail. Wer keinen Averna zu Hause hat, kann auch eine der typischen Averna Alternativen verwenden.
Der Scotch Manhattan
Wie der Name schon sagt, liegt der Hauptunterschied beim Whiskey. Diese Manhattan Variation wurde ebenfalls in Manhattan, im Waldorf Astoria Hotel, erfunden und verlangt nach Scotch anstelle von Rye oder Bourbon.
Der Dry Manhattan
Der Dry Manhattan ersetzt den süßen durch trockenen Wermut. Der resultierende Drink ist weit weniger süß und konzentriert sich auf die krautigen und bitteren Noten des Cocktails.
Der Perfect Manhattan
Für die Zubereitung eines perfekten Manhattan wird der Wermutanteil in Zwei geteilt. Eine Mischung aus 50 Prozent süßem Wermut und 50 Prozent trockenem Wermut schafft ein perfektes Gleichgewicht.
Geschmacklich ist der Unterschied zum Klassiker zwar erkennbar, aber für unerfahrene Cocktailtrinker nur schwer wahrnehmbar. Wer dagegen regelmäßiger Manhattan Cocktails trinkt, schmeckt definitiv einen Unterschied.
Rezept Manhattan Cocktail
Ingredients
- 60ml Rye Whiskey
- 30ml süßer Wermut
- 2 Spritzer Angosturabitter
- 1 Spritzer Orangenbitter
- 1 Stück Maraschino-Kirsche
Instructions
- Alle Zutaten mit 2 Händen voll Eis in ein Rührglas geben.
- Gut umrühren, bis der Cocktail gekühlt ist - ca. 20 Sekunden oder 50 Umdrehungen.
- Den Drink dann mit einem Hawthorne Sieb in ein gekühltes Nick & Nora Glas abseihen.
- Mit einer Maraschinokirsche garnieren. Fertig!
Nutrition Information:
Serving Size:
100mlAmount Per Serving: Calories: 198Total Fat: 0gCarbohydrates: 6,6gSugar: 6,6g