Bourbon in Gläsern auf Tisch

Was ist Bourbon - Der ultimative Guide

Von Sina / Zuletzt aktualisiert am 22. Mai, 2023 
Bourbon ist eine besondere Art Whiskey. Eine traditionell US-amerikanische Spirituose mit einem vergleichsweise süßen Geschmacksprofil und den entsprechenden Vorschriften, um diesen charakteristischen Geschmack sicherzustellen.

Bourbon ist ein gängiger Begriff. Doch obwohl er so geläufig ist, wissen viele gar nicht genau, was der Begriff Bourbon eigentlich bedeutet - abgesehen davon, dass es sich um eine Art Whiskey handelt. 

Noch weniger wissen, wie streng Bourbon eigentlich reguliert ist. Außerdem gibt es Teile der Welt, in denen nicht jeder Bourbon als Whiskey gilt - zumindest nicht offiziell, da er die jeweiligen rechtlichen Anforderungen nicht erfüllt.

Bevor ich darauf weiter eingehe, schauen wir uns doch mal an, was Bourbon ist:

Die Fakten im Überblick

  • Basis: Mindestens 51% Mais, gemischt mit Weizen, Roggen und Gerste
  • Alkoholgehalt: 40% to 68.5%
  • Kalorien pro 30ml: 68 to 120
  • Herkunft: USA
  • Farbe: Golden bis dunkel braun (abhängig von Reifedauer, Fassbeschaffenheit, etc.)
  • Serviervorschlag: Auf Eis oder in Cocktails

Was ist Bourbon?

Bourbon ist eine bestimmte Art von Whiskey, die hauptsächlich aus Mais hergestellt wird und ursprünglich aus Kentucky, USA, kommt. Die Maische muss aus einer Getreidemischung mit einem Maisanteil von mindestens 51% bestehen. Das ist auch die Ursache für seinen relativ süßen Geschmack. 

Diese Süße ist auch der Grund, warum Cocktailrezepte, die Bourbon enthalten, nicht mit anderen Whiskeysorten gemacht werden sollten - zumindest nicht, wenn das klassische Geschmacksprofil eines Drinks angestrebt wird.

Wie schmeckt Bourbon?

Bourbon hat einen unverwechselbar süßen Geschmack, durch den Mais. Im Laufe der Reifung im Fass nimmt die Spirituose aber auch zusätzliche Aromen auf, wie Vanille, Karamell, Gewürze und natürlich Eiche.

Die verschiedenen Bourbon-Marken sind geschmacklich meist vergleichbar, aber es gibt dennoch Unterschiede - auch in der Qualität. Pur in einem extra dafür vorgesehenen Whiskeyglas lassen sich diese Unterschiede am besten herausschmecken.

Unterschied zu anderen Whiskeys

Whiskey ist im Allgemeinen eine bernsteinfarbene, im Fass gereifte Spirituose aus vergorenem Getreide mit mindestens 40 % Alkohol. Das charakteristischste Merkmal von Bourbon ist, dass seine Maische mindestens 51 % Mais enthalten muss. Andere Whiskeys werden hauptsächlich mit Gerste, Roggen und Weizen hergestellt. 

Der Mais ist auch für den vergleichsweise süßen Geschmack verantwortlich. Für Whiskey-Neulinge mag das schwer zu schmecken sein, sobald der Gaumen aber ein bisschen trainiert ist, wird der Unterschied deutlich.

Wenn du mehr über Whiskey im Allgemeinen wissen möchtest, findest du alle Infos in  unserem Whiskey-Guide. Und wenn du dich fragst, warum Bourbon Whiskey mit einem "e" geschrieben wird, andere Sorten wie z.B. Scotch aber nicht, findest du die Antwort im Artikel Whiskey vs. Whisky.

Bourbon Fässer

Vorschriften

Die Zusammensetzung der Maische ist nicht die einzige Anforderung, die Bourbon erfüllen muss. Es gibt noch eine ganze Menge mehr. Nach dem US Code of Federal Regulations, CFR §5.143c (2), sind dies:

  • Alkoholgehalt: Die Maische muss bei 160 proof (80% vol) oder weniger destilliert werden. Zum Vergleich: Andere Arten von Whiskey dürfen in diesem Stadium bis zu 190 proof (95% vol) aufweisen. Der Alkoholgehalt hier muss niedriger sein, um den Charakter des Getreides so weit wie möglich zu erhalten. Je höher der Alkoholgehalt, desto mehr Geschmack geht verloren.
  • Keine Zusatzstoffe: Es sind keine Zusatzstoffe erlaubt. Das heißt, keine Farbstoffe, kein Beimischen anderer Spirituosen und keine zusätzlichen Süßungsmittel.
  • Neue, frisch ausgebrannte Eichenfässer: Auch für den Reifungsprozess gelten strenge Vorschriften. Nur neue, frisch gebrannte Eichenfässer sind für die Reifung von Bourbon zugelassen. Während der Reifung erhält die Spirituose ihren typischen Geschmack und ihre bernsteinfarbene Farbe. Bis zu 80 % des Aromas im Endprodukt kommen von den Fässern.
  • 62,5% Alkohol oder weniger: Nur Wasser ist zum Verdünnen erlaubt, um die für die Fasslagerung erforderlichen 125 Proof (62,5% vol.) oder weniger zu erreichen.
  • Reifezeit: Es gibt keine Vorschriften bezüglich der minimalen Reifungsdauer. Nur für einige Unterarten gibt es Vorschriften. Für Bourbon, der weniger als vier Jahre gereift ist, muss dies auf dem Etikett angegeben werden. 
  • Herkunft: Eine weitere Vorschrift betrifft den Ort der Herstellung. Viele denken, dass nur Kentucky zugelassen ist, das stimmt aber nicht.

Bourbon muss nicht aus Kentucky kommen

Kentucky ist die Heimat des Bourbon. Doch auch wenn der meiste Bourbon von dort stammt, ist das kein Muss. Die Vorschrift bezüglich der Herkunft verlangt nur die Produktion innerhalb der Vereinigten Staaten. Entsprechend könnte man Bourbon in jedem US-Bundesstaat herstellen.

Tatsächlich ist das aber nur selten der Fall und  95 % der weltweiten Bourbon-Produktion entfallen auf Kentucky. Es gibt auch eine Unterkategorie namens "Kentucky Bourbon". Dieser Typ muss natürlich in Kentucky destilliert und gereift werden.

Typen und Klassifizierung

Man kann verschiedene Arten der Spirituose unterscheiden, entweder hinsichtlich der Reifezeit, der Maische oder dem Blend:

Straight Bourbon Whiskey muss mindestens zwei Jahre lang in frisch ausgebrannten Eichenfässern reifen.

Bottled-in-Bond bleibt mindestens für vier Jahre in seinem Fass.

Traditioneller Bourbon: Erfüllt alle oben beschriebenen Anforderungen, und die Maische enthält in der Regel deutlich mehr Mais als den Mindestanteil von 51%. Eine typische traditionelle Bourbon-Maische besteht aus 70% Mais, 15% Roggen und 15% Gerste. Jim Beam und Wild Turkey gehören zu dieser Kategorie.

Rye-Bourbon: Wie der Name schon sagt, ist die Maische für Rye Bourbon stärker mit Roggen versetzt. Er enthält etwas weniger Mais als ein traditioneller Bourbon, etwa doppelt so viel Roggen und nur sehr wenig Gerste. Bulleit und Buffalo Trace sind zwei beliebte Marken.

Wheat Bourbon: Bei Wheat Bourbon wird der Roggen herausgenommen und durch Weizen ersetzt. Der Hauptanteil ist nach wie vor Mais, der Rest sind gleiche Teile Gerste und Weizen. Maker's Mark ist hier ein gutes Beispiel.

Single Barrel Bourbon: Du hast es vielleicht schon erraten. Single Barrel Bourbon ist keine Mischung aus Whiskey, der in verschiedenen Fässern gereift ist, wie es bei den meisten Bourbons der Fall ist. Er stammt aus nur einem einzigen Fass. 

Small Batch Bourbon: Small Batch bezieht sich auch auf die Mischung. Es bedeutet, dass die Anzahl der Fässer kleiner ist als gewöhnlich. Es gibt keine offizielle Grenze für die Anzahl der Fässer, aber oft sind es nicht mehr als 100.

Bourbon in Glas aud Fass

Ungefilterter Bourbon: ist weniger klar, fast trüb, da Mikropartikel in der Spirituose verbleiben. Die Idee dahinter ist, dass alle Aromen aus dem Fass erhalten bleiben, die beim Klären/Filtern der Spirituose sonst verloren gehen.

Warum und wann gilt Bourbon nicht als Whiskey?

In den europäischen Ländern muss Whiskey mindestens drei Jahre lang reifen, bevor man ihn überhaupt als Whiskey bezeichnen darf. 

Da es für normalen Bourbon keine spezifischen Anforderungen an die Dauer der Reifung gibt, bleiben einige Hersteller unter dieser Grenze. Diese Bourbons gelten in europäischen Ländern technisch gesehen nicht als Whiskey.

Aber kein Grund zur Panik. Die bekannten Bourbon-Marken lassen ihre Spirituosen drei Jahre oder länger im Fass reifen. Wenn dies nicht der Fall ist, muss dies auf dem Etikett vermerkt sein.

Der Bestseller von Jim Beam zum Beispiel ist vier Jahre lang gereift. Wenn du hier auch auf Informationen über Jack Daniel's wartest, das ist wohl die richtige Stelle um zu erwähnen, dass das eigentlich gar kein Bourbon ist, sondern Tennessee Whiskey. Mehr darüber findest du im Vergleich von Jim Beam mit Jack Daniels.

Bourbon in Cocktails

Bourbon ist ein Klassiker. In der Zeit, als Cocktails in den USA aufkamen, war er überall erhältlich und ist es auch heute noch. Kein Wunder also, dass Barkeeper ihn in vielen der beliebtesten Whiskey-Drinks verwenden. 

Am bekanntesten ist er wohl für Drinks wie

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