Die Geschichte des Suffering Bastard Cocktails und seines Erfinders ist wirklich außergewöhnlich. Während des Zweiten Weltkriegs erfunden, soll der Drink bei der Bekämpfung der deutschen Truppen um Generalfeldmarschall Rommel geholfen haben.
Es gibt auch eine Tiki-Version des Cocktails mit demselben Namen, die von Trader Vic erfunden wurde. Abgesehen vom Namen haben die beiden Drinks aber wenig gemeinsam. Die Tiki-Variante basiert auf zwei verschiedenen Rumsorten und ist eher mit einem Mai Tai vergleichbar.
Das Originalrezept aus Afrika wird mit Gin und entweder Bourbon oder Brandy (Cognac) hergestellt. .Aber ganz von vorne..
Warum wurde der Drink erfunden?
Joe Scialom ist ein ägyptischer jüdischen Glaubens mit italienischem Hintergrund. Geboren 1910 in Kairo und aufgewachsen in Ägypten, entdeckte er bald seine Liebe zur Chemie. Als ausgebildeter Chemiker ging er sogar in den Sudan, um dort zu arbeiten. [1] Letztendlich begann er, seine theoretischen Chemiekenntnisse für die Mixologie zu nutzen und arbeitete als Barkeeper.
Im Jahr 1937, während des Zweiten Weltkriegs, war er Barkeeper im Shepheard's Hotel in Kairo, Ägypten. Zu der Zeit kämpften die britischen Truppen gegen deutsche Truppen rund um Erwin Rommel und versuchten, diese wieder nach Tunesien zurückzudrängen. [2]
Bekannterweise war Alkohol ein ständiger Begleiter in kriegerischen Auseinandersetzungen. Gleichzeitig ist aber die Versorgung mit Alkohol ein Problem, so auch in Ägypten während des Zweiten Weltkriegs. Die britischen Soldaten hatten bald mit schlimmen Katersymptomen zu kämpfen, verursacht durch den Konsum von minderwertigem Alkohol.
In dem Bemühen zu helfen, konzentrierte sich Scialom auf das, was er am besten konnte und entwickelte ein Rezept, das als Katermittel für die alliierten Truppen dienen sollte. - Mit Erfolg.
1957 wurde er übrigens aus unbekannten Gründen aus Ägypten ausgewiesen. Niemand weiß, ob es damit zu tun hatte, dass er der britischen Armee während des Krieges geholfen hatte oder ob es einen anderen Zwischenfall gegeben hatte. [3]
Wann wurde der Suffering Bastard erfunden?
Historiker sind sich einig, dass der Drink irgendwann im Jahr 1942 erfunden wurde. Aufgrund der erwähnten Alkohol-Knappheit musste Scialom improvisieren und erfand einen Mix aus Gin, Brandy, Cocktailbitter, Limette und Ginger Beer. Der erfrischende Cocktail schmeckte nicht nur gut, sondern verhinderte auch den allzu schweren Kater am nächsten Morgen.
Der Drink wurde bei den britischen Soldaten schnell beliebt. Sogar so sehr, dass die Truppen begannen, dem Hotel Telegramme zu schicken, um mehr Nachschub zu bestellen. Gegen Kriegsende wurden literweise "Suffering Bastards" direkt an die Front geliefert.
Bourbon oder Brandy
Es gibt eine anhaltende Debatte darüber, ob im Originalrezept Bourbon oder Brandy verwendet wurde. Für diejenigen, die behaupten, dass Bourbon die ursprüngliche Zutat war, gibt es einen recht gewichtigen Einwand der gegen diese Theorie spricht:
Jeff "Beachbum" Berry hielt einen Vortrag mit dem Titel "The Suffering Bastard": Joe Scialom, International Barman of Mystery". Dafür hat er Collette, die Tochter von Joe Scialom, ausfindig gemacht und sie interviewt, um mehr über ihren berühmten Vater zu erfahren. [4]
Seinen Recherchen zufolge enthielt das Originalrezept des Cocktails einige höchst dubiose Komponenten:
Schwarzmarkt-Gin aus Südafrika, gestohlener Brandy aus der britischen Armee, Lime Cordial und hausgemachten Magenbitter, gekauft von einem Apotheker aus der Gegend. Somit wäre eher Brandy Bestandteil des Originals gewesen.
Abwandlungen des Rezepts
Berry wies allerdings darauf hin, dass der Brandy gelegentlich wohl schon durch Bourbon ersetzt wurde, wenn dieser verfügbar war. Scialom selbst experimentierte ebenfalls mit Bourbon und nannte die Version mit Brandy, Gin und Bourbon Dying Bastard.
Eine andere beliebte Variante von ihm beinhaltete zusätzlich Rum als vierte Spirituose. Dieses hochpotente Gebräu lief unter dem Namen Dead Bastard.
Wie passt die Version von Trader Vic's dazu?
Die erste schriftliche Erwähnung von Trader Vic's Version stammt aus dem Jahr 1968. In seinem "Trader Vic's Pacific Island Cookbook" findet sich ein Rezept, das hellen und dunklen Rum, Limettensaft, Curaçao, Orgeat und Kandiszuckersirup enthält.
Dieses Rezept aus dem Buch ist ähnlich, aber nicht ganz dasselbe wie eines das als handschriftliche Notiz von einem Barkeeper in der Trader Vic's Bar im Palmer House in Chicago festgehalten wurde:
Seine Version zeichnete sich auch dadurch aus, dass sie in einem charakteristischen Becher namens Suffering Bastard (wie der Drink) oder Mai Tai Joe serviert wurde. Er zeigt eine Person, die an einem Kater leidet und sich vor Schmerzen den Kopf hält.
Rezept Suffering Bastard
Ein Drink mit Ingwergeschmack, der ursprünglich als Katermittel für die Soldaten gedacht war.
Ingredients
- 30ml Cognac
- 30ml Dry Gin
- 15ml Limettensirup
- 15ml frischer Limettensaft
- 2-3 Spritzer Angostura-Bitter
- 90ml Ginger Beer
- 1 Minzzweig
Instructions
- Gib Cognac, Gin, Cordial, Limettensaft und Angostura zusammen mit reichlich Eis in deinen Cocktailshaker.
- Shake, bis der Drink gut gekühlt ist.
- Seihe den Drink in einen Tiki-Becher oder ein Collins-Glas ab und fülle es mit Ginger Beer auf.
- Zum Schluss mit einem Minzzweig garnieren.
Nutrition Information:
Yield:
1Serving Size:
180mlAmount Per Serving: Total Fat: 0gCarbohydrates: 17,7gSugar: 16,7gProtein: 0g
