St. Germain ist ein Likör aus Holunderblüten. Er hat einen süßen, blumigen Geschmack und wird aus frischem, handgepflückten Holunder hergestellt. Jede Flasche enthält den natürlichen Geschmack von bis zu 1.000 dieser Blüten.
Der Likör wurde 2007 von Rob Cooper auf den Markt gebracht und schnell zum neuen Favoriten in Bars als Teil vieler neuer Cocktailkreationen. Das brachte dem Likör in den USA sogar den Spitznamen "Bartender's Ketchup" ein.
Der Geschmack von Holunderblüten schwer zu beschreiben. Er ist süß, blumig mit leicht fruchtigen Noten. In Europa werden die Blüten gerne für Sirup und Saft verwendet und es war auch ein Cocktail aus Holunderblütensirup, der Cooper auf die Idee brachte, einen Likör daraus zu machen. - Und seit über 15 Jahren ist sein Likör jetzt schon der Star in vielen Cocktailrezepten.
Wie schmeckt St. Germain Elderflower?
St. Germain Likör hat eine samtige Textur mit ausgeprägter Süße und subtilen floralen Aromen. Man schmeckt die Holunderblüten deutlich heraus, gepaart mit Nuancen von Birne. Die Konsistenz ist relativ dickflüssig, fast schon wie Sirup.
Wie trinkt man St. Germain Likör?
St. Germain funktioniert eigentlich immer: pur, auf Eis, mit einem Mixer oder in Cocktails. Aufgrund des hohen Zuckeranteils bevorzugen wir ihn gekühlt und nicht bei Zimmertemperatur. Ungekühlt ist der Likör zu dickflüssig und auch zu süß. Am besten schmeckt St. Germain aber in Spritz Cocktails oder anderen Drinks.
St. Germain in Cocktails
Der süße, blumige Geschmack von St. Germain macht ihn zu einer hervorragenden Zutat für Frühlings- und Sommercocktails. Man kann ihn mit so gut wie jeder Basisspirituose kombinieren, und er passt auch perfekt zu Sekt. Vor allem in Kombination mit Zitrusaromen entfaltet der Likör sein volles Potenzial. Hier sind eigene Rezepte, in denen St. Germain punktet:
- Der Glasgow Mule
- Der Necromancer Cocktail
- Der Hugo
- Der St. Germain Spritz
- Der French 75 Cocktail
Alternativen zu St. Germain Holunderblütenlikör
Der beste Ersatz für St Germain-Likör sind andere Holunderblütenliköre wie zum Beispiel von Drillaud, Fiorente oder Giffard Fleur de Sureau Sauvage. Holunderblütensirup ist außerdem eine ausgezeichnete alkoholfreie Alternative.
Wenn ein etwas abweichendes Geschmacksprofil auch akzeptabel ist, dann ist Italicus eine weitere Möglichkeit, St Germain in Cocktails zu ersetzen. Italicus ist ebenfalls intensiv blumig und wird oft in ähnlichen Drinks verwendet wie St. Germain. Für uns definitiv eine unterschätzte Alternative zu Holunderblütenlikör.
Woraus wird St Germain Likör hergestellt?
Die Zutaten für St. Germain sind frische Holunderblüten der Sorte Sambucus nigra, Zucker und ein Traubenbrand aus Chardonnay- und Gamay-Trauben. Die Holunderblüten ziehen im Traubenschnaps, bevor Zucker hinzugefügt wird. - Pro Liter Spirituose werden 180 Gramm reiner Zucker zugesetzt.
Für die Aromatisierung des Likörs werden ausschließlich frische und duftende Holunderblüten verwendet. Diese Blüten werden im späten Frühjahr von lokalen Bauern in Hochsavoyen von Hand geerntet. Die leicht goldgelbe Farbe von St-Germain ist übrigens natürlich und kommt von den Pollen der Blüten.
Woher kommt der Name?
Der St. Germain Liqueur stammt aus Frankreich und ist der erste kommerziell hergestellte Holunderblütenlikör der Welt. Seinen Namen hat er von dem Pariser Modeviertel St-Germain-des-Près.
Dieses Viertel ist einer der weltweit wichtigsten Dreh- und Angelpunkte für Künstler. St-Germain war einst die Heimat von Größen wie Pablo Picasso, Charles Baudelaire und Ernest Hemingway.
Wie viel kostet St. Germain Elderflower?
St. Germain ist ein Likör der mittleren Preisklasse und wird in Europa für etwa 25 - 30€ pro 700-ml-Flasche verkauft. In den USA gibt es dagegen 375ml und 750ml Flaschen a ca. 20$ bzw. 35$.
Die Geschichte hinter St-Germain
Rob Cooper brachte den Likör 2007 auf den Markt, aber seine Geschichte begann natürlich schon viel früher - sechs Jahre vorher, um genau zu sein. An einem Abend im Jahr 2001 ging der in New York geborene Cooper nach einem langen Arbeitstag in eine Bar in London und bestellte einen Drink mit Holunderblütensirup.
Cooper hatte auch schon vorher Holunderblütensirup probiert, aber diesmal war der frische und duftende Sirup anders und viel besser. Inspiriert von dem Cocktail, den er vor sich hatte, begann er darüber nachzudenken, wie man diesen frischen, blumigen Geschmack in einen Likör bekommen könnte.
Bald darauf startete er erste Versuche, ein alkoholisches Produkt zu kreieren, das diesen Geschmack ebenso gut einfängt wie der Sirup. Um sich auf seinen Holunderblütenlikör zu konzentrieren, musste Rob Cooper das Familienunternehmen verlassen, in dem er bisher gearbeitet hatte und das unter anderem Marken wie Chambord produzierte. -Immerhin ist er ja in der Branche geblieben.
Es dauerte dann fast sechs Jahre, bis Cooper sein Produkt auf den Markt bringen konnte. Aber wie man eben sagt: Gut Ding will Weile haben. St. Germain wurde nach Markteinführung schnell zu einem festen Bestandteil in Bars überall auf der Welt.
Im Jahr 2012 verkaufte Cooper St Germain an die Bacardi-Gruppe. Leider starb er nur vier Jahre später, im Alter von 39 Jahren, in seinem Haus in Santa Barbara.
Ernten und Verarbeiten der Holunderblüten
Zuerst musste Copper den richtigen Ort finden, an dem Sambucus nigra - schwarzer Holunder - gut wächst. Es stellte sich heraus, dass die französische Region Savoyen ideal dafür ist.
Das Problem war, dass weder Freunde noch Familie davon überzeugt waren, dass es einen ausreichend großen Markt dafür geben würde, die Holunderblüten gewinnbringend zu kultivieren. Nicht einmal sein Vater, selbst ein Likörmagnat, glaubte an die Idee. Angeblich bot er ihm sogar direkt an, ihn wieder einzustellen, nachdem er gescheitert war.
Die Verarbeitung der Blumen war dann auch tatsächlich ein Albtraum. Drückt man die Blütenblätter zu stark zusammen, entsteht ein bitterer Geschmack. Durch Dehydrierung oder Einfrieren gehen Aroma und Geschmack verloren. Die einzige Möglichkeit war es deshalb, ganz frisch geerntete Blüten zu verwenden und sie in Alkohol ziehen zu lassen. Aber am Ende schaffte Cooper auch das und St. Germain wurde ein riesen Erfolg.
Holunderblütenlikör im Vergleich: Drillaud vs. St Germain vs. Fiorente
Alle drei Liköre haben einen Alkoholgehalt von 20%. Drillaud Holunderblütenlikör ist deutlich günstiger als St Germain und hat ein relativ ähnliches Geschmacksprofil. -Es fehlen allerdings ein wenig die Süße und die blumigen Noten der Holunderblüten. Fiorente liegt preislich zwischen den beiden und schmeckt etwas frischer mit einem Hauch von Minze und Zitrus.
Hier ist eine Übersicht der drei Holunderblütenliköre im Vergleich:
| St Germain | Drillaud | Fiorente | |
|---|---|---|---|
| Typ | Holunderblütenlikör | Holunderblütenlikör | Holunderblütenlikör |
| Herkunft | Frankreich | Frankreich | Italien |
| Hersteller | Bacardi Group | Renaud-Cointreau Group | Distillerie Francoli |
| Alkoholgehalt | 20% | 20% | 20% |
| Preis | 25 - 30€ | 20€ | 20 - 25€ |
| Geschmack | süß, floral, fruchtig | fruity, weniger süß und floral | süß, floral, frisch, zitrus |
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