Collins Cocktails haben eine sehr lange Tradition, die mindestens bis in die frühen 1800er Jahre zurückreicht, möglicherweise sogar noch weiter. Die sauren Cocktails haben ihren Ursprung in England und wurden zunächst nur auf Ginbasis hergestellt. Doch im Laufe der Zeit wurde das Prinzip des Collins-Rezepts zu einer eigenen Cocktailkategorie.
Was sind Collins Cocktails?
Collins-Cocktails sind klassische, erfrischende, sprudelige Drinks. Die Formel ist einfach: Alles, was man braucht, sind eine Basisspirituose, Zitronensaft, Sirup und Sodawasser - eine Kombination, die in englischsprachigen Regionen auch als Collins-Mix bekannt ist.
- Die Spirituose: Der erste Collins-Cocktail, der John Collins, kommt aus London. Da ist es wenig verwunderlich, dass dieses Original auf Gin basiert. Beliebte Optionen für Collins-Drinks sind Dry Gin, Dry London Gin oder Old Tom Gin.
- Der Zitronensaft: Einige der frühen Rezepte verwendeten eine Kombination aus Zitronen- und Limettensaft. In der heutigen Formel für Collins Cocktails wird meist aber nur noch Zitronensaft verwendet. Für einen perfekten Drink sollte der frisch gepresst sein. Wenn du ein wenig experimentieren möchtest, nimm Limettensaft, der etwas saurer ist als Zitrone, oder, für bittere Noten, Grapefruit.
- Der Sirup: Für den süßen Teil eignet sich Simple Syrup sehr gut. Den findest du im Supermarkt, oder du machst ihn zu Hause selbst. Mit aromatisiertem Sirup kannst du einem Collins Cocktail auch noch eine besondere Note verleihen.
- Die Kohlensäure: Der oft unterschätzte Part, das Sodawasser oder Sprudel. Verwende kein Sodawasser oder Sprudel, der schon ein paar Tage offen war und abgestanden ist. -Achte immer darauf, dass noch genügend Kohlensäure vorhanden ist, um das Mixgetränk richtig sprudelig zu bekommen.
Das perfekte Mischverhältnis
Eines der ersten schriftlich festgehaltenen Collins-Rezepte ist der Tom Collins aus Jerry Thomas Bartender Guide, der 1887 veröffentlicht wurde.
Dort verlangt Thomas nach 0,75 Esslöffel Zucker, 3 Spritzer Zitronensaft, 2 Spritzer Limettensaft, 5 Eiswürfel, eine Tasse Gin und eine Flasche Soda. -Er empfahl außerdem, den Cocktail sofort zu trinken, da er sonst seinen Geschmack verlieren würde.
Im Laufe der Zeit änderte sich das Rezept und die Mengenangaben der Zutaten wurden besser aufeinander abgestimmt. Auch heute gibt es leichte Abweichungen, je nach persönlichem Geschmack. Unsere bevorzugte Formel ist 2 Teile Gin, 0,75 Teile Zitronensaft, 0,5 Teile Sirup und 1,5 Teile Sodawasser.
Unterschied zwischen Collins und Fizz Cocktails
Da die Bestandteile eines John Collins und eines Gin Fizz die gleichen sind, liegt die Frage, wo hier überhaupt der Unterschied sein soll, auf der Hand:
Zum einen ist ein John Collins in der Regel ein 420ml-Drink (14oz), während der Gin Fizz traditionell ein 240ml-Cocktail (8oz) ist. Zweitens: Während der Gin Fizz mit Eis geshakt und dann in ein Glas ohne Eis abgeseiht wird, kann der Collins entweder geschüttelt oder gerührt werden und wird über Eis serviert. Ein Gin Fizz kann zudem optional eine Eiweißschaumkrone haben, Collinsdrinks nicht.
Richtig garnieren
Die Standardgarnitur für Collins Cocktails, wie den John oder den Tom Collins, sind eine Maraschinokirsche und eine Zitronenscheibe oder -schale. Wenn du es also traditionell halten möchtest, ist das die richtige Wahl.
Bitte sparen auch nicht an den Kirschen. Nimm echte oder selbst gemachte Maraschinokirschen, wenn die Garnierung auch zum Verzehr gedacht ist - alternativ funktionieren auch Amarenakirschen, aber auf keinen Fall die billigen, kandierten, knallroten Cocktailkirschen.
Alternativ dazu eignen sich Zitrusfrüchte wie Orangen oder Limetten als Garnitur. Auch Beeren, ein Minzzweig oder Blüten passen gut zu einem Collins Cocktail auf Gin-Basis.
Mitglieder der Collins Familie
Was mit John und Tom begann, ist heute ein ganzer Collins Clan. Die Formel ist äußerst vielseitig und lässt sich mit fast jeder Spirituose mixen.
Und weil das Konzept bei John und Tom so erfolgreich war, wurden alle folgenden Varianten entsprechend benannt.
Collins-Cocktails auf Whiskey-Basis:
- Colonel Collins mit Bourbon
- Captain Collins mit kanadischem Whiskey
- Sandy Collins mit Scotch
- Mike oder Michael Collins auf der Basis von irischem Whiskey
Andere Basisspirituosen:
- Joe Collins basiert auf Vodka
- Pedro oder Ron Collins mit Rum
- Juan Collins mit einer Tequila-Basis
- Pierre Collins wird mit Cognac gemacht
- Russel Collins mit Jägermeister
Schütteln oder rühren?
Generell schüttelt man keine Cocktails, die eine kohlensäurehaltige Komponente haben. Bzw. man sollte das kohlensäurehaltige Element auf keinen Fall in den Cocktailshaker dazugeben. Dennoch sind Collins Cocktails auch keine Drinks, die man im Mixingglas rühren würde, da sie Zitrussaft enthalten.
Das heißt, du kannst die drei kohlensäurefreien Zutaten mit Eis schütteln, diese über Eis in ein (Collins)-Glas füllen und dann alles mit dem Sodawasser auffüllen.
Das Collinsglas & Collins Stick
Collins Cocktails haben sogar ein eigenes nach ihnen benanntes und zu den Drinks passendes Glas. Es hat eine zylindrische Form und sieht einem Highball-Glas sehr ähnlich, allerdings ist es höher und schmaler.
Das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser eines Collins-Glases liegt zwischen 2,5:1 und 3:1. Eine Beispielgröße wäre 6,75 Zoll hoch und 2,5 Zoll im Durchmesser - oder 17 cm hoch und 6 cm breit. Das durchschnittliche Fassungsvermögen liegt zwischen 10 und 14 oz - das sind etwa 300 bis 420 ml.
Der Collins Stick ist ein langer, klarer, zylindrischer, idealerweise kristallklarer Eis-Stick, der perfekt in das Collinsglas passt und aufgrund seiner Größe und hohen Qualität langsamer schmilzt.
Verwendung von aromatisiertem Sirup in Collins Drinks
Wer möchte, kann den einfachen Zuckersirup (Simple Syrup) durch aromatisieren und/oder farbigen Sirup ersetzen. Blumige Sirupe wie selbstgemachter Holunderblütensirup oder Butterfly Pea Sirup eignen sich hervorragend für Collins Cocktails auf Ginbasis.
Fruchtsirupe aus Feigen, Himbeeren oder rosa Drachenfrucht passen ebenfalls gut zu Gin, während Ananassirup und Maracujasirup eine fantastische Ergänzung für einen Collins auf Rumbasis sind. Ein weiterer Klassiker ist Agavensirup für einen Juan Collins mit Tequila.
Erfinder der Collins Cocktails
Ich möchte auch kurz auf den Ursprung der Collins Cocktails eingehen. Die allgemeine Meinung ist, dass das Konzept, Zitrussaft, Zucker, Gin und Soda zu mischen, schon vor dem 19. Jahrhundert bekannt war.
Aber erst im Jahr 1810 beschloss ein Barkeeper mit dem Namen John Collins, den Drink nach sich selbst zu benennen. Er schenkte den Cocktail regelmäßig in seinem Pub aus, und die Leute griffen den Namen auf.
Da Old Tom Gin im 19. Jahrhundert aber sehr beliebt war, und er deshalb oft für den Drink verwendet wurde, änderte sich der Name im Laufe der Zeit in Tom Collins. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, kannst du die ganze Geschichte in dem Artikel über den Unterschied zwischen Tom und John Collins lesen.
Rezept Tom Collins
Ein erfrischender, saurer Cocktail, der mit Old Tom Gin, Zitrone, Sirup und Soda gemacht wird.
Ingredients
- 60ml Old Tom Gin
- 22,5ml frisch gepresster Zitronensaft
- 15ml Simple Syrup
- 45ml gekühltes Sodawasser
- 1 Zitronenschale
- 1 Maraschinokirsche
Instructions
- Gib Gin, Zitronensaft und Sirup zusammen mit einer Handvoll Eis in einen Cocktailshaker.
- Schüttle, bis der Shaker sich von außen eisig anfühlt, und schenke den Inhalt dann über Eiswürfel oder in ein Collinsglas.
- Den Drink mit eisgekühltem Sodawasser auffüllen und mit einer Zitronenschale und einer Maraschinokirsche garnieren.
Nutrition Information:
Yield:
1Serving Size:
150mlAmount Per Serving: Calories: 199Total Fat: 0gSodium: 13,25mgCarbohydrates: 13,25gSugar: 13gProtein: 0g